Tausendfüßler in der Wohnung: so reagiert man richtig
Hundertfüßer oder Tausendfüßer in den eigenen vier Wänden sind kein schöner Anblick. Mit ihren vielen Beinen erwecken die Krabbeltiere zudem einen gefährlichen Eindruck. Wir zeigen Ihnen, ob Grund zur Besorgnis besteht und wie Sie richtig reagieren, wenn Sie Tausendfüßler in der Wohnung entdecken.
Sind Tausendfüßler gefährlich?
Zunächst die gute Nachricht: In den Tropen gibt es zwar auch giftige Vertreter der Gliederfüßer, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorkommenden Hundert- und Tausendfüßer werden dem Menschen allerdings nicht gefährlich. Vielmehr sind die vielbeinigen Krabbler durchaus nützlich, stehen auf ihrem Speiseplan doch vornehmlich Tierchen, die man auch nicht im Haus haben möchte. Dazu gehören unter anderem
- Spinnen
- Kakerlaken
- Silberfische
- Ameisen
- Käfer
Aufgrund des hohen Futterbedarfs der Gliederfüßer, weisen Tausendfüßler in der Wohnung meist auf viele andere ungebetene Gäste hin. Folglich ist es erfolgversprechender, die Ursachen für deren Anwesenheit zu bekämpfen, statt sie selbst.
Hinweis:
Korrekt werden die Tierchen als „Tausendfüßer“ oder „Hundertfüßer“ bezeichnet. Die umgangssprachlichen Begriffe „Tausendfüßler“ und „Hundertfüßler“ sind – strenggenommen – falsch.
Tausendfüßler loswerden
Eines vorweg: Töten müssen Sie die Tausendfüßer nicht! Schließlich handelt es sich bei ihnen genau genommen um Nützlinge, eine Art „tierische Kammerjäger“, die auf (fast) alles Jagd machen, was wir gemeinhin gerne als „Ungeziefer“ bezeichnen.
Hat sich ein Tausendfüßler in die Wohnung verirrt, reagieren Sie am besten, wenn Sie versuchen ihn zu fangen. Das gelingt am besten mit Hilfe eines geeigneten Gefäßes, z.B. einem Glas, und einem stabilem Stück Papier oder Pappe. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Stülpen Sie dafür zunächst das Gefäß über den Gliederfüßer.
- Schieben Sie nun das Stück Pappe unter das Glas und halten fest.
- Anschließend bringen Sie das Tierchen so ins Freie und setzen es möglichst weit entfernt von Ihrem Wohnhaus aus.
Wem das zu umständlich ist, kann man sich auch anderer Methoden bedienen, um Tausendfüßer und Hundertfüßer, zu den insbesondere Schnurläufer, aber auch Steinläufer oder Spinnenläufer gehören, loszuwerden. Vertreiben lassen sie sich am besten, wenn man ihnen den Aufenthalt so unangenehm wie möglich macht: Bieten Sie ihnen keine feucht-warme Umgebung an und sorgen Sie dafür, dass die Gliederfüßer in ihrer Wohnung keine Beutetiere vorfinden.
Letzteres ist oft leichter gesagt als getan, denn bei starkem Befall erweisen sich auch Hausmittel aus Großmutters Zeiten leider meist als wirkungslos. Häufig bleibt dann der Weg zum Kammerjäger als letzte Instanz. Deshalb sollten Sie alles unternehmen, damit sich Kakerlaken, Silberfische, Ameisen & Co. gar nicht erst ansiedeln und ausbreiten können.
Hinweis:
Tausendfüßer und Hundertfüßer treten meist nur als Einzelgänger oder Paare auf.
Tausendfüßler vorbeugen
Wie so oft gilt auch hier: Vorbeugen ist besser als heilen. Beutetiere der Gliederfüßer ziehen sich vor allem dann gerne in warme Wohnungen zurück, wenn sie ausreichend Nahrung vorfinden. Halten Sie sich deshalb an unsere Tipps, um ungebetene, herumkrabbelnde Gäste fernzuhalten:
- Ritzen und Spalte in Mauerwerk und an Fenstern abdichten
- Lebensmittel und Speisereste nicht offen herumliegen lassen
- Küchenabfälle immer in verschließbaren Behältern entsorgen
- auf Hygiene achten und regelmäßig Küche, Speisekammer und Badezimmer reinigen
- immer, aber insbesondere auch im Winter, gut durchlüften
Besonders den letzten Punkt sollten Sie keinesfalls unterschätzen! Da Hundert- und Tausendfüßer ursprünglich aus den Tropen stammen, fühlen sie sich in einem feucht-warmen Klima besonders wohl. Deshalb findet man Tausendfüßler in der Wohnung besonders häufig im Bad, in der Küche, im Keller oder Schlafzimmer. Regelmäßiges Lüften sorgt für frische Luft und stört die Gliederfüßer. Außerdem verbessern Sie so das Raumklima und beugen Schimmelbildung vor.
Tipp:
Im Garten machen sich Tausendfüßer allerdings auch gerne über Erdbeeren, Gurken und Wurzelgemüse her. Stellen Sie deshalb umgedrehte Blumentöpfe als Unterschlupf auf. Mit darunter liegenden Kartoffel- oder Möhrenscheiben als Köder locken Sie die Tierchen an und können Sie anschließend absammeln.