Mäusearten in Deutschland
In hiesigen Gärten und Wäldern kommen neben der bekannten Hausmaus, nicht nur Spitz- und Feldmäuse, sondern noch viele weitere Arten vor. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag 20 in Deutschland heimische Mäusearten vor.
In Deutschland heimische Mäuse
Auch wenn Mäuse teilweise als niedliche Haustiere gehalten werden, können einige Arten jedoch echte Probleme verursachen. So können große Populationen erhebliche Schäden an Vorräten und Nahrungsmitteln verursachen, während andere Exemplare gefährliche Krankheiten übertragen.
In unserer Tabelle finden Sie eine Übersicht über in Deutschland lebende Mäusearten. Dabei enthalten sind Information über
- Körperlänge
- Schwanzlänge
- Gewicht
- äußerliche Merkmale
- Lebensraum
- Schadwirkung
- Bekämpfung
Hinweis:
Spitzmäuse zählen wissenschaftlich betrachtet nicht zu den Nagetieren, sondern zu den Insektenfresser. Da im allgemeinen Sprachgebrauch dahingehend jedoch kaum unterschieden wird, finden sie sich auch in dieser Liste wieder.
Liste der Mäusearten in Deutschland
Mäuseart | Größe | Gewicht | Merkmale | Lebensraum | Schadwirkung | Bekämpfung |
---|---|---|---|---|---|---|
Alpenspitzmaus (Sorex alpinus) | 62 bis 85 mm (Körper) 54 bis 75 mm (Schwanz) | 5,2 bis 7,7 g | grauschwarz; helle Füße; rosa Rüsselspitze; spitze Schnauze | alpine Bereiche ab 500 m | keine | nicht notwendig |
Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola) | 90 bis 120 mm (Körper) 100 bis 120 mm (Schwanz) | 20 bis 38 g | braun bis dunkelbraune Oberseite; helle Unterseite; gelber Kehlfleck | Südosten; lichte Wälder im alpinen Raum | keine | nicht notwendig |
Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) | 88 bis 106 mm (Körper) 32 bis 44 mm (Schwanz) | 18 bis 28 g | gelbbraunes Fell; sehr kleine Ohren | mäßig feuchte Gebiete in Alpennähe | keine | nicht notwendig |
Brandmaus (Apodemus agrarius) | 75 bis 115 mm (Körper) 60 bis 92 mm (Schwanz) | 14 bis 35 g | rotbraune Oberseite; schwarzer Streifen über Rückenmitte | feuchte Gebiete in Wäldern, Gärten, Parks, auf Wiesen und an Teichen | gering als Vorratsschädling; Überträger von Hantaviren | nicht notwendig; aber Abstand halten |
Erdmaus (Microtus agrestis) | 95 bis 133 mm (Körper) 26 bis 47 mm (Schwanz) | 20 bis 47 g | dunkelbraune Oberseite; weiße bis gelbliche Unterseite; langes Fell; Ohren kaum sichtbar | kühle und feuchte Gebiete; lichte Wälder, Feuchtwiesen und Lichtungen | unterwühlen Gärten und Felder; gelegentlich Forstschädling | im Freien schwierig; im Garten ggf. mit Fallen |
Feldmaus (Microtus arvalis) | 90 bis 120 mm (Körper) 25 bis 38 mm (Schwanz) | 18 bis 40 g | graue Oberseite; weißliche Unterseite; verhältnismäßig kurzer Schwanz | Wiesen, Weiden, Äcker, Gärten | bedeutender Schädling in Landwirtschaft und Gartenbau | im Garten mit Schlagfallen |
Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) | 65 bis 85 mm (Körper) 28 bis 43 mm (Schwanz) | 7 bis 15 g | braungraue Oberseite; weißgraue Unterseite; spitze Schnauze | Brachen, Wegränder, Felder, Gärten | keine | nicht notwendig |
Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens) | 50 bis 80 mm (Körper) 25 bis 40 mm (Schwanz) | 4 bis 7,5 g | braungraue Oberseite; Unter- und Oberseite farblich sehr ähnlich; spitze Schnauze | Brachen, Feld- und Wegränder, Gärten, Trockenmauern, Schutthalden | keine | nicht notwendig; Förderung empfohlen (fressen Engerlinge und Schnecken) |
Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) | 88 bis 130 mm (Körper) 90 bis 135 mm (Schwanz) | 16 bis 56 g | rotbraune Oberseite; helle Unterseite mit gelblichem Halsband; langer Schwanz | Wälder, Hecken, Gärten | gering als Forstschädling; Überträger von Hantaviren | nicht notwendig; Abstand halten |
Haselmaus (Muscardinus avellanarius) | 65 bis 91 mm (Körper) 57 bis 86 mm (Schwanz) | 17 bis 19 g | Fell im Alter heller (von grau zu goldbraun); weißer Kehlfleck; langer, behaarter Schwanz | Wälder, Hecken, Gebüsche | keine | nicht notwendig |
Hausmaus (Mus musculus) | 70 bis 110 mm (Körper) 70 bis 100 mm (Schwanz) | 20 bis 25 g | mausgraue bis graubraune Oberseite; Unterseite etwas heller; Schwanz mit Schuppenringen | als Kulturfolger fast ausschließlich in und um Gebäuden | Vorratsschädling; überträgt Krankheiten (Borrelien) | im Haus mit Fallen; mit Katzen |
Kurzohrmaus (Microtus subterraneus) | 77 bis 105 mm (Körper) 24 bis 40 mm (Schwanz) | 13 bis 23 g | braungraue Oberseite; Unterseite weißlich; kurzer Schwanz; kleine Ohren | Hanglagen mit lockeren Böden; Wälder, Feucht- und Trockenwiesen | Wurzelschädling in Obst- und Gemüsegärten, u.a. an Weinbergen | selten notwendig; mit Fallen |
Ostschermaus (Arvicola amphibius) | 130 bis 240 mm (Körper) 100 bis 146 mm (Schwanz) | 130 bis 320 g | langes, dichtes, glänzender Fell; Oberseite meist dunkelbraun; Unterseite heller | Wiesen, Brachflächen, Gewässernähe, Sümpfe | Schädling in Landwirtschaft, vor allem in Obstplantagen und Baumschulen | nur bei größeren Populationen; mit Fallen |
Rötelmaus (Myodes glareolus) | 70 bis 130 mm (Körper) 30 bis 65 cm (Schwanz) | 12 bis 35 g | rotbraunes bis fuchsrotes Rückenfell; Unterseite hell; helle Pfoten; Schwanz relativ kurz | Wälder, Hecken, naturnahe Gärten, Schuppen, Lagerräume, häufig an Fließgewässern | Forstschädling an jungen Laubbäumen; Krankheitsüberträger (Hantaviren, Fuchsbandwurm) | nicht notwendig; direkten Kontakt vermeiden |
Sumpfmaus (Microtus oeconomus) | 95 bis 135 mm (Körper) 39 bis 64 mm (Schwanz) | 20 bis 64 g | gelblichgraue Oberseite; schwarzbraune Rückenmitte; weißliche Unterseite | östlich der Elbe; Feuchtwiesen, Waldmoore, Uferzonen | gering in Uferbereichen | nicht notwendig |
Waldbirkenmaus (Sicista betulina) | 50 bis 72 mm (Körper) 76 bis 108 mm (Schwanz) | 5 bis 11 g | gelbgraue Oberseite mit markanter schwarzer Rückenlinie; sehr langer Schwanz | in Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen Schleswig-Holsteins und Bayerns | keine | nicht notwendig |
Waldmaus (Apodemus sylvaticus) | 80 bis 110 mm (Körper) 70 bis 115 (Schwanz) | 13 bis 36 g | gelb- bis braungraue Oberseite; schmutzig weiße Unterseite; langer Schwanz | Hecken, Gräber, Brachen, Gewässerufer, Parks, Gärten, Häuser (im Winter) | gering als Forstschädling; eventuell Vorratsschädling | nicht notwendig; im Haus durch Fallen |
Waldspitzmaus (Sorex araneus) | 65 bis 85 mm (Körper) 35 bis 47 mm (Schwanz) | 6,5 bis 14 g | schwarzbraune Oberseite; hellbraune Flanken; graue Unterseite; spitze Schnauze | feuchte Wälder, Feuchtwiesen, Felsspalten, Sanddünen | keine | nicht notwendig |
Zwergmaus (Micromys minutus) | 55 bis 75 mm (Körper) 50 bis 75 mm (Schwanz) | 5 bis 7 g | rotbraune Oberseite; weiße Unterseite; langer Schwanz | hohe Gräser, Schilf; gelegentlich Äcker und Hecken | selten in Getreidespeichern | nicht notwendig |
Zwergspitzmaus (Sorex minutus) | 42 bis 66 mm (Körper) 35 bis 46 mm (Schwanz) | 2,5 bis 6 g | braune Oberseite; graue Unterseite; spitze Schnauze | Feuchtwiesen, Moore und Mischwälder | keine | nicht notwendig |
Hinweis:
Obwohl in Deutschland laut Bundesartenschutzverordnung alle Säugetiere unter besonderem Schutz stehen, gilt dies laut Bundesumweltamt nicht für Ratten und diese Mäusearten: Hausmaus, Schermaus, Rötelmaus, Erdmaus und Feldmaus.
Mäuse fernhalten
Wenn es draußen kälter wird, verirren sich Mäuse auf der Suche nach einem warmen Unterschlupf schnell mal in Gebäude. Mit diesen Maßnahmen können Sie den ungebetenen Gäste den Weg ins Haus zu versperren:
- mögliche Eingänge finden und mit Silikon, Gips oder Mörtel verschließen
- Wohnung sauber halten
- Müll regelmäßig entsorgen
- (verschließbare) Biotonne möglichst weit weg vom Haus aufstellen
- Lebensmittel in luftdichten, verschließbaren Behältern lagern
- ebenso Haustierfutter
- Haustierkäfige immer wieder reinigen
Hat eine Maus erst einmal den Weg ins Haus gefunden, müssen Sie schnell handeln, denn die Nager vermehren sich rasant. Diese (sanften) Hausmittel helfen dabei, Mäuse zu vertreiben:
- Säckchen voller Katzenstreu an Mauselöchern und -wegen platzieren
- ebenso in Pfefferminzöl getränkte Lappen
- regelmäßig mit Essig-Wasser-Mischung wischen
Hinweis:
Statt tödlicher Schlagfallen empfehlen wir den Einsatz tierfreundlicher Lebendfallen. So können Sie die Maus bspw. mit einem Köder in einen Eimer locken, aus dem sie nicht mehr herausklettern kann. Die gefangene Maus wird anschließend in der Natur ausgesetzt.