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Die häufigsten großen schwarzen Käfer richtig bestimmen

Die häufigsten großen schwarzen Käfer richtig bestimmen
Hortica Garten-Tipps

Während bunte Käfer aufgrund ihrer Farbe auffallen, bleiben schwarze Exemplare meist unbemerkt. Es sei denn, sie erreichen eine imposante Größe. Wir stellen Ihnen die häufigsten großen schwarzen Käfer vor und zeigen, wie Sie sie richtig bestimmen.

Große schwarze Käfer

Um in unserer Liste zu erscheinen, müssen „große schwarze Käfer“ zum einen eine Körperlänge von über 1 Zentimeter/10 Millimetern erreichen und zum anderen über einen sehr dunklen Körper verfügen. Wir haben uns bei der Auswahl für Exemplare entschieden, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz oft anzutreffen ist.

Nachfolgend finden Sie verschiedene Käferfamilien mit häufig vorkommenden Vertretern, die unsere Auswahlkriterien erfüllen. Anhand verschiedener Merkmale lassen sich diese großen schwarzen Käfer gut bestimmen.

Blatthornkäfer

Die Blatthornkäfer (Scarabaeidae) sind eine sehr große und eigentlich auch eher bunte Käferfamilie, zu der unter anderem der Rosenkäfer, die Maikäfer und die bei uns nicht heimischen Skarabäen gehören. Dennoch gibt es in dieser Familie auch große schwarze Käfer, die in unseren Breiten vorkommen.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrungSchädling?
Eremit (Osmoderma eremita)23 bis 39 mmschwarzbraun glänzend; Männchen mit Höckern am Kopf; Halsschild mit auffälligen Längswulstenvon Mai bis August; in Baumhöhlen; in Deutschland u. Österreich weit verbreitet; in der Schweiz nur um SolothurnKäfer: Pollen u. Nektar Larven: Mulmnein; besonders geschützt nach BNatSchG u. BArtSchV
Veränderlicher Edelscharrkäfer (Gnorimus variabilis)17 bis 22 mm (Weibchen meist etwas größer)schwarz; wenig glänzend; mit gelblichen bis weißlichen Flecken auf Halsschild u. Flügeldeckenvon Juni bis August; in alten hohlen Bäumen u. liegenden starken Ästen in Laubwäldern (v.a. Eichen u. Esskastanien), an Waldrändern u. alten ParksKäfer: Pollen, Nektar u. Baumsäfte Larven: Mulmnein; besonders geschützt
Große schwarze Blatthornkäfer

Bockkäfer

Mit über 35.000 weltweiten Arten zählen die Bockkäfer (Cerambycidae) zu den größten und vielfältigsten Käferfamilien. Unter anderem gehört auch der in Brasilien lebende Riesenbockkäfer (Titanus giganteus), der bis zu 17 cm lang werden kann und als einer der größten Käfer der Welt gilt, dazu. Auch hierzulande lassen sich einige große schwarze Käfer aus dieser Familie bestimmen.

Hinweis:

Der Große Eichenbock (Cerambyx cerdo) wird mit einer Länge von 24 bis 53 mm zwar fast doppelt so groß wie sein „kleiner Bruder“, kommt mittlerweile jedoch nur noch sehr selten in Deutschland vor und fehlt deshalb in unserer Auflistung.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrungSchädling?
Hausbock (Hylotrupes bajulus)8 bis 26 mmschwarz (Jungtiere auch braun); flach u. schlank; fein grau behaart; Halsschild mit zwei glänzenden Erhebungen; sehr schmaler Kopf; relativ kurze Fühlervon Mai bis August; in Gebäuden ganzjährig; europaweit; in Nadelwäldern und Dachstühlen aus NadelholzKäfer: vermutlich keine (lebt nur 4 Wochen)
Larven: abgestorbenes Nadelholz
ja
Kleiner Eichenbock (Cerambyx scopolii)17 bis 28 mmeinfarbig schwarz; feine graue Behaarung; gerunzelte Flügeldecke; enorm lange Fühlervon Mai bis Juli sehr häufig in Deutschland (Ausnahme: äußerster Nordwesten u. im Bergland über 1600 m); in Laubwäldern, an blühenden Sträuchern (z.B. Holunder u. Weißdorn), sonnigen Waldrändern u. auf StreuobstwiesenKäfer: Pollen, Nektar u. Baumsäfte Larven: Holz von Laubbäumen (z.B. Eichen, Rotbuchen u. Walnuss)ja, gelegentlich in Obstplantagen
Waldbock (Spondylis buprestoides)12 bis 24 mmschwarze Grundfarbe; breites Halsschild mit gelbem Haarsaum hinten u. vorne; Flügeldecken mit sichtbaren Längsrippen; kurze Fühler erinnern an Perlenschnurvon Juni bis September in Nadelwäldern (v.a. Kiefern, auch Fichten) im Flachland u. im GebirgeKäfer: keine Larven: Holz von Nadelbäumen (v.a. Kiefern, seltener Fichte, Tanne u. Lärche)ja, gelegentlich in der Forstwirtschaft; besonders geschützt
Große schwarze Bockkäfer

Hinweis:

Das Bundesumweltamt weist darauf hin, dass Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Hausbock nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden dürfen. Zur Vorbeugung empfiehlt es außerdem, nur Holzarten mit farbigem Kern und maximal 10 % Splintholzanteil zu verbauen.

Kurzflügler

Charakteristisch für Kurzflügler (Staphylinidae) sind ihre sehr kurzen, teilweise auch verkümmerten Flügel, die die meisten Exemplare flugunfähig machen. Auch wenn der Großteil der Käfer dieser Familie eher klein bleibt, sind auch einige Vertreter, die mehrere Zentimeter groß werden können, in DACH-Gebiet heimisch.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrungSchädling?
Hornissenkäfer (Velleius dilatatus)16 bis 26 mmschwarze Grundfarbe; Fühlerglieder ab dem 4. stark sägezahnartig verbreitert; letztes Fühlerglied gelblich-rotvon Mai bis Oktober deutschlandweit; hauptsächlich in Abfallhaufen unter HornissennesternKäfer: tote u. lebende Larven von Fliegen u. Hornissen; Baumsäfte Larven: Larven von Hornissen u. Fliegennein
Ocypus ophthalmicus15 bis 23 mmschwarz mit blauem Glanz; Halsschild u. Kopf fein punktiert; 8. u. 9. Fühlerglied deutlich länger als breitvon April bis Oktober; bevorzugt in sandigen Mischwäldern, auf Heiden u. in trockenen RasenstückenKäfer u. Larven: Würmer, Schnecken, Insektennein
Schwarzer Moderkäfer (Ocypus olens)22 bis 40 mmkomplett mattschwarz gefärbt; dicht punktförmig strukturierter u. schwarz behaarter Körper; feiner heller Hautsaum auf Hinterrand des 5. freiliegenden Hinterleibssegmentsganzjährig; in feuchten Wäldern u. Auen; auf bewirtschafteten Weiden; auf Heiden, in Parks u. GärtenKäfer u. Larven: Insekten, Würmer, Schnecken, gelegentlich auch Aasnein
Große schwarze Kurzflügler

Hinweis:

Der Moderkäfer stellt nicht nur bei Bedrohung seinen Hinterleib auf und sondert aus zwei Wehrdrüsen ein übelriechendes Sekret ab, sondern kann auch kräftig zubeißen. Sein Biss ist auch für Menschen schmerzhaft.

Laufkäfer

Auch die Laufkäfer (Carabidae) sind eine sehr artenreiche Käferfamilie. So sind allein in Europa knapp 6000 Arten und Unterarten bekannt. Natürlich findet sich dabei auch der eine oder andere große schwarze Käfer, der in Deutschland lebt.  

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrungSchädling?
Großer Breitkäfer (Abax parallelepipedus)16 bis 21 mmschwarzer, breiter Körper; 2 Borsten über den Augen; breites Halsschild mit mittiger Einkerbung; Flügeldecken mit Längsrillenvon April bis September; unter Moos u. Steinen in feuchten Wäldern (v.a. Buchen) u. an großen GebüschsäumenKäfer und Larven: Insekten u. (kleine) Schneckennein
Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)30 bis 40 mmschwarze Grundfarbe; gerunzelte Flügeldecken; rostfarbene Borsten am mittleren Beinpaarvon April bis Oktober weit verbreitet; in Laub- u. Mischwäldern; naturnahe Gärten; meiden trockene StandorteKäfer und Larven: Insekten, Käfer, Würmer u. Aasnein; besonders geschützt
Große schwarze Laufkäfer

Hinweis:

Der Name dieser Käferfamilie ist etwas irreführend, denn nur die wenigsten Arten bewegen sich ausschließlich laufend fort. Die meisten Laufkäfer sind flugfähig.

Mistkäfer

Mistkäfer (Geotrupidae) verdanken ihren Namen ihrer Vorliebe für Dung und Kot, in dem sie sich besonders wohlfühlen. Auch wenn sie nicht zu den artenreichsten Käferfamilien zählen – in Europa leben nur etwa 60 Arten – so sind doch auch mehrere große schwarze Käfer darunter.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrung Schädling?
Gemeiner Mistkäfer (Geotrupes stercorarius)16 bis 25 mmschwarz bis schwarzblau gefärbt; blau, blauviolette oder blaugrüne Unterseite; Halsschild mit punktförmigen Dellen an den SeitenViehweiden u. lichte WälderKäfer u. Larven: v.a. Pferde- und Kuhdungnein
Stierkäfer (Typhaeus typhoeus)15 bis 24 mmschwarz glänzend; Männchen mit 3 nach vorn gerichteten Hörnern am Halsschild (äußere lang, das in der Mitte kurz); Beine mit vielen kleinen Dornenganzjährig (in milden Wintern) in sandigen Kiefernwäldern u. HeidegebietenKäfer u. Larven: v.a. Kot von Kaninchen, Schafen u. Rehennein; besonders geschützt
Waldmistkäfer (Anoplotrupes stercorosus)12 bis 20 mmschwarzblaue Färbung; metallisch glänzend; unregelmäßig gepunktetes Halsschild; rotbraune Fühlervon Juli bis September hauptsächlich in WäldernKäfer u. Larven: Tier- u. Menschenkot; auch Pilze u. Baumsäftenein
Große schwarze Mistkäfer

Schnellkäfer

Schnellkäfer (Elateridae) können sich mithilfe eines Sprungapparates schnell von einem Punkt wegbewegen. Da dabei oftmals eine Art klickendes Geräusch zu hören ist, werden die Käfer im Englischen auch als „click beetle“ bezeichnet. Auch wenn der Artenbestand in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurückgeht, gibt es in dieser Familie dennoch noch große schwarze Käfer, die hier Erwähnung finden sollten.

Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)
Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)
KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrungSchädling?
Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)10 bis 16 mmschwarzmetallisch glänzend; Halsschild meist schwärzlichgrün; rötliche bis schwarze Beine; fein längs gefurchte; sehr fein punktiertes Halsschild; kleiner Kopfvon Mai bis Juli; in eher lichten Laub- u. Nadelwäldern; auf Wiesen u. FeldernKäfer: Blätter u. Blüten Larven: Wurzeln, kleine Würmer u. Insektenlarvenja; Larven fressen Wurzeln an
Schwarzer Rauhaarschnellkäfer (Hemicrepidus niger)10 bis 15 mmschlanker, glänzend schwarzer Körper; fein behaart; Flügeldecken mit Längsrillenvon Mai bis August; in Laubwäldern u. Wiesentälern; an Wiesen- u. WegrändernKäfer: Pollen u. Nektar Larven: Wurzelnja; Larven sind Wurzelschädlinge
Große schwarze Schnellkäfer

Tipp:

Um die auch als Drahtwürmer bezeichneten Schnellkäferlarven loszuwerden, sollten Sie den Boden regelmäßig gründlich und tief auflockern. Pflanzen Sie außerdem Tagetes und Ringelblumen zwischen die gefährdeten Pflanzen, da beide eine giftige Wirkung auf die Wurzelschädlinge haben.

Schröter

Auch wenn die Schröter (Lucanidae) mit nur 7 in Mitteleuropa nachgewiesenen Arten zu den kleineren Käferfamilien zählen, so gehören doch einige der bekanntesten großen schwarzen Käfer, dazu. So wie der größte in Deutschland lebende Käfer, der Hirschkäfer, der 5 cm und größer werden kann. Auffallend ist bei vielen Schröterarten der ausgeprägte Sexualdimorphismus, der sich in den oftmals viel stärker ausgeprägten Oberkiefern der männlichen Exemplare zeigt. Deshalb lassen sich diese Käfer häufig gut bestimmen.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrung Schädling?
Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus)20 bis 32 mmmattdunkelbraun bis schwarz; relativ flacher Körper; breiter Kopf (insb. beim Männchen); kräftige Kiefervon Mai bis August in totholzreichen Gegenden, z.B. in Laubwäldern, Streuobstwiesen u. ParkanlagenKäfer: Baumsäfte Larven: Totholz von Laubbäumennein; besonders geschützt
Hirschkäfer (Lucanus cervus)35 bis 80 mm (Männchen) 30 bis 50 mm (Weibchen)schwarzbraune Grundfärbung; Deckflügel etwas heller; Männchen mit geweihartigem Oberkiefer; heller, fast gelber Haarsaum grenzt Körperabschnitte voneinander abvon Mitte Mai bis Anfang Juli; v.a. in Eichenwäldern u. an sonnigen Waldrändern; auch auf Obstwiesen u. in Gärten u. ParksKäfer: Baumsäfte Larven: Holz mit Pilzkulturennein; besonders geschützt
Große schwarze Schröter

Tipp:

Wie viele heimische Käferarten gilt auch der Hirschkäfer mittlerweile als stark gefährdet. Wer ihm helfen möchte, kann einen „Käferkeller“, auch „Käferburg“ oder „Käfermeiler“ genannt, aus Eichenholz anlegen.

Schwarzkäfer

Die Bezeichnung „Schwarzkäfer“ ist etwas irreführend, denn innerhalb der Familie der Tenebrionidae, so der wissenschaftliche Name, gibt es nicht nur schwarze Exemplare. Auch diese Käferfamilie zählt mit etwa 70 in Mitteleuropa heimischen Arten zu den eher kleinen. Nichtsdestotrotz gehören auch zwei große schwarze Käfer dazu, die sich gut bestimmen lassen.

KäferGrößeMerkmaleVorkommenNahrung Schädling
Großer Totenkäfer (Blaps mortisaga)20 bis 31 mmschwarz gefärbter, stumpf glänzender Körper; lange, kräftige Beine; stumpfe Spitze am Ende der Flügeldeckeneuropaweiter Kulturfolger; häufig in Kellern, Ställen u. ScheunenKäfer u. Larven sind Allesfresser; fressen z.B. verfaulte Pflanzenreste, altes Holz, tote Insekten, Aas u. Kotnein
Mehlkäfer (Tenebrio molitor)10 bis 18 mmlanggestreckter Körper; zunächst hell, dann rotbraun, später schwarz gefärbt; leicht gewölbte Deckflügel mit Längsrillen; Unterseite rotbraunweltweiter Kulturfolger; im Freien in Mulm, verrottendem Holz u. Vogelnestern; in menschlicher Umgebung in Mehl u. GetreideproduktenKäfer: Getreide, Mehl, Backwaren, stärkehaltige Substanzen, auch eigene Larven Larven: stärkehaltige Stoffe, Kannibalismusja; Vorratsschädling
Große schwarze Schwarzkäfer

Tipp:

Damit Mehlwürmer keine Chance haben, es sich in Lebensmitteln bequem zu machen, sollten Sie diese direkt nach dem Kauf in fest verschließbare Gefäße umfüllen und an einem möglichst kühlen Ort aufbewahren. Achten Sie zur Vorbeugung außerdem auf Hygiene und Sauberkeit in Küche und Vorratsräumen.

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