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Gelbe Läuse am Oleander: wichtige Sofort-Maßnahmen

Gelbe Läuse am Oleander: wichtige Sofort-Maßnahmen
Hortica Garten-Tipps

Oleander bringt mediterranes Flair in Gärten, auf Balkone und Terrassen. Leider steht die beliebte Kübelpflanze auch bei allerlei Schädlingen hoch im Kurs. Wir verraten Ihnen, welche Sofort-Maßnahmen gegen gelbe Läuse am Oleander helfen.

Oleanderblattlaus erkennen

Oleanderblattlaus (Aphis nerii)
Die auffällige Oleanderblattlaus ist gut zu erkennen.

Zeigen sich gelbe Läuse an Ihrem Oleander, handelt es sich dabei in der Regel um Blattläuse, genauer gesagt die Oleanderblattlaus (Aphis nerii). Sie stammt wie der Oleander aus dem Mittelmeer-Raum, fühlt sich mittlerweile aber auch im gemäßigten Klima wohl.

An diesen äußerlichen Merkmalen erkennen Sie die Pflanzenschädlinge:

  • hell- bis dunkelgelbe Färbung
  • dünne schwarze Beine
  • rundliche Form
  • ca. 1 bis 2 Millimeter groß

Zu Beginn des Befalls siedeln sich die Blattläuse auf den Blattunterseiten, Trieben und jungen Knospen an. Dabei zeigt sich folgendes Schadbild:

  • Blattverfärbungen
  • Blattvergilbungen
  • Blattkräuselungen
  • Triebanomalien
  • deformierte Blüten

Hinweis:

Zusätzliche Gefahr für den Oleander geht von den Ausscheidungen der Blattläuse, dem sogenannten Honigtau, aus. Auf diesem siedeln sich vorzugsweise Pilze und Viren an, die der Zierpflanze noch stärker zusetzen können als die Läuse.

Gelbe Läuse am Oleander bekämpfen

Hand greift nach Blüte am Oleander
Wer einem Schädlingsbefall am Oleander vorbeugen möchte, sollte auf eine optimale Pflege achten.

Als ersten Schritt zur effektiven Bekämpfung der Pflanzenschädlinge empfehlen wir, die von Blattläusen befallenen Triebe zurückzuschneiden. Bei geringem Befall können Sie die gelben Läuse auch ganz einfach mit einem kräftigen Wasserstrahl vom Oleander spülen. Bringt diese Sofort-Maßnahme nicht das gewünschte Ergebnis, müssen Sie nicht, wie von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfohlen, gleich zu einem wirksamen Pflanzenschutzmittel aus dem Fachhandel greifen, sondern können sich stattdessen verschiedener Hausmittel bedienen.

Die schnellsten nachhaltigen Bekämpfungsmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Tipp:

Für eine natürliche Bekämpfung der Blattläuse fördern Sie Fressfeinde wie Florfliegen oder Marienkäfer. Stellen Sie sicher, dass Sie die Nützlinge bei der Behandlung der Läuse nicht schädigen.

Absammeln

Im frühen Befallsstadium können Sie die gelben Läuse mit einem feuchten Tuch einfach per Hand vom Oleander abstreifen.

VorteileNachteile
keine Chemienur bei leichtem Befall möglich
keine Beeinträchtigung des Ökosystems rund um die Pflanzeeinzelne Tiere werden leicht übersehen
direkter Erfolg sichtbarwenig wirksam gegen Honigtau

Hinweis:

Tragen Sie dabei Gartenhandschuhe, um Hautirritationen durch das im Pflanzensaft enthaltene Oleandrin zu vermeiden.

Seifenlösung

Bei akutem Befall hat sich eine Seifenlauge aus 1 Esslöffel Schmierseife und einem Schluck Spiritus auf 1 Liter Wasser als schnelle Sofort-Maßnahme gegen gelbe Läuse am Oleander bewährt. Zum einen werden dadurch die Atmungsorgane der Blattläuse angegriffen, zum anderen verlieren die Schädlinge durch die Lösung den Halt an der Pflanze. Somit lassen sie sich nach der Anwendung mit einem harten Wasserstrahl leicht entfernen.

VorteileNachteile
schnell verfügbarbasische Eigenschaften für Pflanze und Erdreich unvorteilhaft
in Kombination mit Wasserstrahl effektivregelmäßige Anwendung nicht empfehlenswert
mit Schmierseife oder Spülmittel leicht herzustellenals isolierte Maßnahme nur mäßig wirksam

Tipp:

Decken Sie vor der Anwendung das Erdreich im Pflanzkübel mit Folie ab. So bleiben Substrat und Wurzeln des Oleanders von den negativen Eigenschaften der Lauge verschont.

Rapsöl

Wasser und Rapsöl mischen

Auch mit einer Emulsion aus Rapsöl und Wasser können Sie gelben Läusen am Oleander zu Leibe rücken. Geben Sie dazu beide Flüssigkeiten im Verhältnis 1:3, also 25 Milliliter Rapsöl auf 75 Milliliter Wasser, in ein geeignetes Gefäß, z.B. ein altes Marmeladenglas, und schütteln Sie es kräftig.

VorteileNachteile
für Pflanze und Erdreich ohne FolgenRapsöl vergleichsweise teuer
zu Hause einfach herzustellenoptisch wenig ansprechender Ölfilm auf Pflanze
wiederholte Anwendung möglich 

Tipp:

Um die Effektivität dieser Sofort-Maßnahme zu erhöhen, geben Sie beim Mischen einen Tropfen Spülmittel dazu, damit sich Öl und Wasser besser verbinden.

Backpulver/Natron

Backpulver und Natron

Backmittel wie Backpulver oder Natron eignen sich als Sofort-Maßnahme, um gelbe Läuse am Oleander zu bekämpfen. Mit Wasser kombiniert, entsteht CO2 durch das die Schädlinge ersticken. Mischen Sie dazu einfach 1 Esslöffel Backpulver bzw. 2 Esslöffel Natron mit 1 Liter Wasser.

VorteileNachteile
kostengünstigVeränderung des pH-Wertes im Boden bei dauerhafter Anwendung
geruchsneutralunschöne weiße Flecken auf Pflanzen
schnell verfügbar 

Milch

Milch aus Kanne in Schüssel gießen

Ähnlich wie die Rapsöl-Emulsion wirkt auch Milch gegen Blattläuse. Das enthaltene Lecithin lässt die Tiere dabei absterben. Im Verhältnis von 1:2 (Milch zu Wasser) entwickelt es seine optimale Wirkung.

VorteileNachteile
leicht herstellbarmehrfache Anwendung nötig
keine negativen Auswirkungen für Pflanze und Substratgestiegene Milchpreise
beugt auch Mehltau vor 

Tipp:

Im Verhältnis von 1:8 (Milch zu Wasser) ist Milch auch ein effektives Mittel gegen Mehltau. Dabei sollten Sie jedoch ausschließlich Roh- oder Vollmilch verwenden. Im Kampf gegen Läuse spielt das keine Rolle.

Brennnesselsud/Brennnesseljauche

Zwar handelt es sich dabei um keine direkten Sofort-Maßnahmen, dennoch lassen sich aus Brennnesseln verschiedene effektive Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen herstellen. Weichen Sie die Nesselblätter für 24 bis 48 Stunden in Wasser ein, entsteht ein Brennnesselsud, den Sie vor der Anwendung im Verhältnis 1:4 mit Wasser verdünnen.

Lassen Sie den Sud anschließend für 2 bis 3 Wochen vergären, entsteht die geruchsintensive Brennnesseljauche, die Sie während des Gärungsprozesses unbedingt abdecken sollten. Diese sollte nur im Verhältnis 1:10 Anwendung finden.

VorteileNachteile
günstig herstellbarbei starker Sonne drohen Verbrennungen an Blättern
gute Verwertung von „Unkraut“langwieriger Herstellungsprozess
starke Geruchsbelästigung (Jauche)
vollständig biologischAnwendung mehrfach wiederholen (Sud)
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