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Pflanzen übergossen: das hilft jetzt noch

Pflanzen übergossen: das hilft jetzt noch
Hortica Garten-Tipps

Welke, gelbliche und weiche Blätter an Ihrer Pflanze bemerkt? Gewiss greifen einige zuerst zur Gießkanne, da die Vermutung nah liegt, dass die Pflanze an Wassermangel leidet. Doch ein Blick auf die Erde lohnt sich, denn auch zu viel Wasser kann Ihrer Pflanze schaden. An welchen Anzeichen Sie erkennen können, dass Sie Ihre Pflanzen übergossen haben und wie Sie schnell Abhilfe schaffen, zeigen wir Ihnen hier.

Staunässe erkennen

Staunässe und Wurzelfäule sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Oft werden sie mit Trockenschäden verwechselt. Vor allem gelbe Blätter weisen auf viele Pflegefehler oder Krankheiten hin. Das Schlüsselwort für eine gesunde Pflanze ist hier das Substrat.

Staunässe erkennen durch gelbe Blätter

Anzeichen für Staunässe:

Verfärbungen der BlätterDie Folgen von übergossenen Pflanzen zeigen sich durch meist gelbe bis bräunliche Blätter.
nasse ErdeDie Erde ist schwer und fühlt sich matschig an, im schlimmsten Fall steht noch überschüssiges Wasser im Übertopf.
muffig riechende ErdeWenn Sie bei Ihren Zimmerpflanzen einen unangenehmen Geruch wahrnehmen, kann dies auch eine Folge von Staunässe sein, denn Bakterien fühlen sich hier besonders wohl.
TrauermückenTrauermücken lieben eine feuchte Umgebung. Vor allem bei übergossenen Pflanzen vermehren sich die Tierchen schnell. Wenn Sie plötzlich Trauermücken bemerken, sollten Sie die Erde Ihrer Pflanzen überprüfen.
SchimmelWeißer Schimmel deutet ebenfalls auf zu feuchte Erde hin.

Tipp:

Versuchen Sie doch einmal, Ihre Pflanzen auf Hydrokultur oder Hydroponik umzustellen. Zum einen haben Sie keine lästigen Trauermücken durch zu nasse Erde und zum anderen müssen die Pflanzen nicht so oft gegossen werden.

Übergossene Pflanzen retten

Staunässe ist, wenn sie unbemerkt bleibt, ein echter Killer für Ihre Zimmerpflanzen. Durch zu viel Wasser in der Erde bekommen die Wurzeln keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr, sie ersticken und faulen allmählich. Doch mit ein wenig Hilfe kann man verhindern, dass es so weit kommt, und wenn es doch passiert, gibt es einige Möglichkeiten, die Pflanze zu retten.

Rettungsmaßnahmen

Wurzeln Monstera adansonii untersuchen

Wenn Sie Ihre Pflanzen übergossen haben, können Sie sie mit den folgenden Methoden schnell retten.

SofortmaßnahmeAngesammeltes Wasser im Untersetzer oder im Übertopf abgießen.
Lufttrocken lassenNehmen Sie die Pflanze aus dem Ober- und Untertopf und stellen Sie sie zum Trocknen an einen warmen, geeigneten Ort (z. B. Dusche, großer Eimer). Dies ist jedoch nur bei Pflanzen möglich, die schon länger im Substrat stehen, sonst fällt die Erde einfach ab.
Stellen Sie die Pflanze zum Trocknen nicht in die pralle Sonne.
Umtopfen Umtopfen ist wahrscheinlich die sicherste Methode, da man dabei auch die Wurzeln sieht. Wenn ein Teil der Wurzeln matschig und braun ist, sollten Sie sie bis auf die gesunden, hellen Wurzeln zurückschneiden.
Verwenden Sie ein Substrat, das für die Pflanze geeignet ist, und lockern Sie es, wenn nötig, mit Hilfe von Perlit oder Blähton ein wenig auf.
Wässern Sie erst nach einigen Tagen.
Erde trocknen Im Internet sind oft verschiedene Tricks im Umlauf, z.B. die Verwendung von Tampons, die die Feuchtigkeit aus der Erde ziehen. Sie können aber auch Küchenpapier verwenden und damit die Erde abtupfen oder die Pflanze darauf stellen.

Vorbeugende Maßnahmen

Damit es gar nicht erst so weit kommt, dass Sie Ihre Pflanze übergießen, gibt es einige Dinge, die Sie schon im Vorfeld tun können.

Drainageschicht

Drainageschicht anlegen

Das Stichwort ist das Anlegen einer Drainageschicht. Dazu können verschiedene Materialien wie Blähton, grober Kies, Tonscherben oder Sand verwendet werden. Bringen Sie eine ausreichende Schicht, mindestens 2 cm, in das Pflanzgefäß ein und füllen Sie es mit dem gewählten Substrat und der Pflanze auf.

Fingerprobe

Fingerprobe bei einer Glücksfeder

Bevor Sie zur Gießkanne greifen, sollten Sie zunächst prüfen, ob Ihre Pflanzen wirklich Wasser brauchen. Das können Sie ganz einfach überprüfen, indem Sie Ihren Finger 2-3 cm in die Erde stecken. Ist die Erde trocken, können Sie gießen, ist sie noch feucht, sollten Sie in ein paar Tagen noch einmal nachschauen.

Tipp:

Wer jetzt nicht bei jeder Pflanze den Finger in die Erde stecken möchte, kann dies auch mit einem Holzstäbchen machen. Das funktioniert wie bei einem Kuchen, klebt noch nasse Erde dran, dann ruhig noch etwas warten.

Feuchtigkeitsmesser

Eine Alternative zur Fingerprobe sind spezielle Feuchtigkeitsmesser, die vor dem Gießen in die Erde gesteckt werden. Diese zeigen meist auf einer Skala von trocken bis nass an, wie es tatsächlich im Topf aussieht. Aber Vorsicht: Das Gerät darf nicht im Substrat stecken bleiben und muss regelmäßig gereinigt werden, da sonst die Ergebnisse verfälscht werden können.

Die richtige Topf Wahl

Durchsichtige Untertöpfe

Durchsichtige Töpfe, wie man sie oft bei gekauften Orchideen sieht, werden immer beliebter. So kann man zum einen das Wurzelwachstum der Pflanze beobachten und zum anderen den Feuchtigkeitsgehalt der Erde erkennen. Feuchtes Substrat ist in der Regel dunkler als trockenes.

Hinweis:

Natürlich sollten Sie auch darauf achten, dass Ihre Übertöpfe über entsprechende Abflusslöcher verfügen. Wir raten dringend davon ab, Pflanzen direkt in einen Übertopf OHNE Abflusslöcher zu pflanzen!

Tontöpfe verwenden

Auch die Wahl von Terracotta-Töpfen ist zur Vorsorge nicht verkehrt. Durch ihre poröse Beschaffenheit nehmen sie selbst einen Teil des Wassers auf. Aber nicht für alle Zimmerpflanzen ist Terrakotta geeignet, denn manche mögen es feucht (nicht nass!), andere trockener.

Geeignete Pflanzen für Tontöpfe sind bspw.:

  • Aloe Vera
  • Elefantenfuß
  • Glücksfeder
  • Drachenbaum
  • Sukkulenten

Anheben

Heben Sie Ihre Pflanzen vor dem Gießen kurz an. Ist die Pflanze schwerer als gewöhnlich, hat sie wahrscheinlich noch genügend Feuchtigkeit in der Erde. Wirkt die Pflanze dagegen viel zu leicht, kann sie eine Portion Wasser vertragen.

Das richtige Gießen

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man im Laufe der Jahre ein gutes Gefühl für seine Pflanzen bekommt und weiß, nach wie vielen Tagen wieder gegossen werden muss. Das richtige Gießen gibt es dabei nicht, wählen Sie die Methode, die für Sie (und Ihre Pflanzen!) am besten geeignet ist.

  1. Eine einfache Variante, die für uns am besten funktioniert, ist das durchdringende Gießen im Waschbecken oder in der Dusche/Badewanne.
  2. Die Tauchmethode, die vor allem für Orchideen verwendet wird, funktioniert je nach Substrat auch für andere Pflanzen sehr gut.
  3. Eine andere Methode besteht darin, die Pflanzen in eine mit Wasser gefüllte Schüssel zu stellen, aus der sie sich das Wasser holen, das sie benötigen.
  4. Verwenden Sie Gießkugeln oder auch Flaschen. Diese geben ständig eine geringe Menge Wasser an das Pflanzsubstrat ab.
  5. Die Bewässerung über einen „Docht“, z. B. aus Woll-, Baumwoll- oder Hanfschnüren, der aus einem mit Wasser gefüllten Untersetzer kontinuierlich Wasser über die Abflusslöcher an die Pflanze abgibt. Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn Sie für eine längere Zeit nicht zu Hause sind.

Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanzen immer kurz abtropfen lassen, bevor Sie sie wieder in den Übertopf stellen.

Pflanze abduschen

Tipp:

Duschen Sie Ihre Pflanzen einmal im Monat gründlich ab. So entfernen Sie nicht nur angesammelten Staub, auch mögliche Schädlinge können so gut beseitigt werden.

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