Diese Raupen befallen Grünkohl, Kapuzinerkresse & Co.

Plötzlich sind die Blätter von Kohl oder den Kräutern angefressen, das Obst zeigt Löcher und andere Schäden, das ist jedem Gärtner gut bekannt. Um nun zu wissen, um welchen Raupen-Befall es sich handelt wurde die Liste der verschiedenen Arten und ihrem Erkennungsbild in den unterschiedlichen Pflanzengruppen erstellt.
Auf den Punkt gebracht
- bei Raupen handelt es sich in der Regel um Larven von Schmetterlingen und Faltern
- befallen je nach Art Obst, Gemüse oder Blätter von Bäumen und Sträuchern
- es gibt sehr aggressive Arten, die einen ganzen Strauch vernichten können
- nicht bekämpfen sondern aufsammeln, um den Schmetterlingsbestand zu erhalten
- Schädlinge variieren im Aussehen von gelb über grün bis bunt und sind behaart oder glatt Beerenfruchtsträucher
Inhaltsverzeichnis
- Beerensträucher
- Stachelbeerblattwespe (Nematus ribesii)
- Gemüsesorten
- Gemüseeule (Lacanobia oleracea)
- Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)
- Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Kräuter und anderes
- Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- Obst- und andere Bäume
- Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Asiatischer Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
- Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
- Gespinstmotte (Yponomeutidae)
- Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
- Häufig gestellte Fragen
Beerensträucher
Es gibt Raupen, die sich auf das süße Obst der Beerensträucher spezialisiert haben. Ein Befall an den Beeren ist natürlich sehr ärgerlich, da diese dann nicht mehr genießbar und zu gebrauchen sind. Damit diese schnell erkannt werden ist es hilfreich, das Schadbild sowie das Aussehen der jeweiligen Schädlinge zu kennen:
Stachelbeerblattwespe (Nematus ribesii)
- Blattfraß an Stachelbeersträuchern
- befällt auch Johannisbeersträucher
- fressen von Innen nach Außen die Büsche
- Kahlfraß innerhalb weniger Tage
- kleine grüne Raupen sind Larven
- bis zwei Zentimeter lang
- auffällige schwarze Warzen
- Borstenhaare
Hinweis: Bei den Larven der Stachelbeerblattwespen handelt es sich nicht um solche, die Ihnen sonst als Schmetterlingsraupen bekannt sind. Dennoch ist es ein sehr schwerwiegendes Problem, wenn diese Schädlinge im Garten auftauchen. Denn sie befallen auch andere Sorten von Beerensträuchern.
Gemüsesorten
Sind die Kohlköpfe oder andere Gemüse im Garten angefressen, dann muss es sich hier nicht immer um Schnecken handeln, die natürlich bodennahe Schäden hervorbringen. Auch diverse Raupen, die aus den im Gemüse von Schmetterlingen oder Faltern gelegten Eier schlüpfen, können hierfür ursächlich sein:
Gemüseeule (Lacanobia oleracea)
- Schaden an Tomaten, Kohl, Erbsen oder Salat
- frisst auch gern die süßen Früchte der Erdbeeren
- Lochfraß in Blättern
- Kot an Früchten
- bis zu 45 Millimeter lang
- verschiedene leuchtende Farben
- grau, braun, grün oder sogar rosa
- an den Seiten weiße oder gelbe Linien
Unser Tipp: Sie müssen nicht davon ausgehen, dass die grünen Raupenarten auch gleichzeitig giftig sind. Die Insekten schützen sich durch ihre Farbe, indem sie mit dem Untergrund verschmelzen, auf dem sie sitzen. Allerdings können einige der Schädlinge durch die Futteraufnahme giftig für ihre Futterfeinde werden.
Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)
- Befall von Kohlarten und Kreuzblütengewächse
- auch die Kapuzinerkresse ist hiervon betroffen
- bis zu vier Zentimeter lang
- gelb-grüner Körper
- schwarze Flecken
- feine weiße Haare
Hinweis: Die jungen Raupen des Kohlweißlings sind meist gesellig in großen Gruppen auf den befallenen Pflanzen zu finden und können so gut abgesammelt und vernichtet werden.
Erfahren Sie mehr zum Kohlweißling
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- ernährt sich von Doldenblütlern
- im Gartenbeet auf Möhren, Fenchel oder Dill zu finden
- wird bis zu 45 Millimeter lang
- Grundfarbe mintgrün
- Ringel auf Körper sind gelb-schwarz gefleckt
- ohne Behaarung
- bei Gefahr Absonderung von Duftstoff
Hinweis: In der Regel sind die verschiedenen Raupenarten über den Sommer von Mai bis Oktober fressaktiv. Im Winter finden Sie vereinzelte Exemplare die aber in Winterstarre verfallen sind und so überwintern.
Erfahren Sie mehr zu Raupenarten und woran man Sie erkennt
Kräuter und anderes
Leider bleiben oftmals auch Kräuter nicht vor den gefräßigen Raupenlarven verschont und es kann vorkommen, wenn es sich um einen sehr großen Raupen-Befall handelt, dass ein ganzes Küchenkraut im Gartenbeet vernichtet wird:
Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- tritt zwischen Herbst und Mai auf
- verschiedene Kräuter, aber auch Blumen und Beeren
- bis zu sechs Zentimeter lang
- grünbraun bis rötlichgrau
- auf Seite und Rücken dunkle dreieckige Flecke
- unbehaart
Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- ernährt sich von Nachtkerze, Fuchsien, Weidenröschen und Springkraut
- zwischen fünf und acht Zentimeter lang
- junge Exemplare sind grün
- ältere Schädlinge sind braun bis schwarz
- zwei Augenflecken auf jeder Seite am Hinterleib
- keine Behaarung
Obst- und andere Bäume
Sowohl Obst- als auch Zierbäume können von diversen Raupen befallen werden, die ein großes Schadbild hinterlassen, wenn sie nicht erkannt und bekämpft werden. Nicht nur die Blätter, auch die Früchte eines Baumes können unter den gefräßigen Raupen leiden:
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Befall auf Apfelbäumen aber auch Birken, Pappeln und Weiden
- frisst Blätter und Knospen
- Apfelernte fällt dann geringer aus
- bis zu acht Zentimeter lang
- grünblau, manchmal auch grüngelb
- an den Seiten schräge gelbe Streifen von unten nach oben
- viele kleine weiße Punkte
- Analhorn ist hellblau
Asiatischer Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
- verursacht trockene Blätter und Blattverlust
- bis hin zum Kahlfraß
- nur auf Buchsbaum
- helle Kotkrümel
- kleine Gespinstnester
- im Inneren der Pflanze lebend
- hell- bis dunkelgrün
- schwarze oder weiße Punkte
- etwa fünf Zentimeter lang
Weitere Informationen zum Buchsbaumzünsler finden Sie hier
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
- Fraß an austreibenden Knospen
- an jungen Blättern
- nicht nur auf Eichen auch auf anderen Laubbäumen
- 20 bis 30 Millimeter lang
- bläulich bis schwarzgrau
- dunkler Kopf
- behaart
Hinweis: Die Haare der Prozessionspinner sind sehr brüchig und können leicht vom Wind verweht werden. Bei Einatmen oder durch Berührung kommt es zu allergischen Reaktionen und Reizungen der Atemwege. Die Nester sollten Sie daher besser nicht selbst entfernen sondern einen Experten zu Hilfe rufen.
Erfahren Sie mehr zum Eichenprozessionsspinner
Gespinstmotte (Yponomeutidae)
- ganze Triebe werden kahlgefressen
- führt zum Tod der Pflanze
- auf Pappeln, Weißdorn und Traubenkirschen
- von Gespinst überzogen
- gelbgrün mit schwarzen Punkten
- schwarzer Kopf
- Körper sieht bei Lichteinfall durchsichtig aus
Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
- Schaden an Knospen, Blüten, junge Blätter und Früchte
- an Obstbäumen und Ziersträuchern
- manchmal Gespinste
- bis zu 25 Millimeter lang
- grüne bis braune bis grüne Färbung
Häufig gestellte Fragen
Hierbei handelt es sich natürlich um die beste Lösung, die Schädlinge sanft los zu werden. Denn meist handelt es sich hierbei ja um die Raupen von Schmetterlingen, die eigentlich nicht getötet werden sollten. Daher ist es ratsam, die Raupen bei Sichtung abzusammeln, in ein Gefäß zu geben und die Tiere danach an weit entfernter Stelle vom eigenen Garten wieder auszusetzen.
Wenn ein oder mehrere hohe Bäume befallen wurden, bei denen die Schädlinge bis hoch zur Krone gewandert sind, um hier den Schaden anzurichten ist es durchaus sinnvoll, einen Schlauch zu Hilfe zu nehmen. Denn hiermit können Sie die Bäume hart mit Wasser abspritzen und so einen Großteil der Schädlinge abwaschen. Diese fallen dann zu Boden und können aufgesammelt oder vernichtet werden.
Natürlich können Sie das Gemüse, wie zum Beispiel Kohl durchaus noch verwerten und zubereiten wie gewohnt, auch wenn Sie hierauf Raupenkot gefunden haben. Denn dieser lässt sich ganz einfach ohne Rückstände abwaschen. Einen so verunreinigten Kohlkopf müssen Sie daher nicht entsorgen.
Ja, das ist durchaus möglich. Im gut sortierten Gartenfachhandel sind die natürlichen Feinde wie Schlupfwespen (Ichneumonidae) oder Raubwanzen (Bacillus thuringiensis) erhältlich, die Sie in die Nähe der befallenen Pflanzen absetzen. Die natürlichen Feinde ernähren sich von den Schmetterlingsraupen und bekämpfen diese auf natürliche Weise. Auch Neemöl kann gegen verschieden Raupenarten eingesetzt werden.