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Weiße Flecken auf Minze: das ist jetzt zu tun

Minze hat weiße Flecken Titel

Weiße Flecken auf den aromatischen grünen Blättern der Minze sind kein schöner Anblick. Lesen Sie hier, wer dafür verantwortlich ist und was Sie dagegen tun können.

Aus der Hortica Mediathek

Ursache bestimmen

Ob Pfefferminze, Katzenminze oder Marokkanische Minze – zeigen sich weiße Flecken auf Ihrer Minze, stecken meist Schädlinge oder Krankheiten dahinter. Was dabei zu tun ist, hängt von der ermittelten Ursache ab. In einem ersten Schritt sollten Sie betroffene Pflanzen vorsichtshalber, falls möglich, isolieren.

Wir stellen die häufigsten Verursacher weißlicher Verfärbungen an Minzpflanzen vor und geben Tipps zum Erkennen, Bekämpfen und Vorbeugen.

Tipp:

Kontrollieren Sie Ihre Minzen regelmäßig auf Auffälligkeiten. Je eher Sie einen Befall oder eine Erkrankung erkennen, desto erfolgversprechender ist die Behandlung.

Zikaden

Zwergzikade auf Pfefferminzblatt
Zwergzikade auf Pfefferminzblatt

Bei trockenem und mildem Wetter fühlen sich die kleinen, nur 2 bis 44 mm großen, meist gelblich-grünen, manchmal auch braunen, Insekten besonders wohl. Dann stechen sie mit ihrem Saugrüssel in die Blätter und saugen dort an den Blattzellen. Helle Blattflecken sind oft die Folge.

Zikaden gelten als äußerst mobil und fliegen oder springen bereits bei der geringsten Störung auf. Kräuter aus der Familie der Lippenblütler sind bei ihnen besonders beliebt. So machen sie sich neben Minze, auch gerne über Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Salbei oder Thymian her.

Woran Sie einen Zikadenbefall erkennen und wie Sie ungebetenen Gäste wieder loswerden, verrät Ihnen die untenstehende Tabelle.

Hinweis:

Hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit gibt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Entwarnung. So schwächen Zikaden zwar befallene Pflanzen und hemmen ihre weitere Entwicklung, haben aber kein Absterben zur Folge.

SchadbildBekämpfungVorbeugung
– ab Anfang/Mitte Mai weiße Sprenkelungen auf Blättern
– nach und nach Farbverlust der Blätter
– weiße Häutungsreste der Zikaden auf Blattunterseiten
– teilweise Nekrosen an Blatträndern
– einzelne Blätter sterben nur selten ab
– Bekämpfung meist nicht nötig
– Befall mit Neempräparaten und Gelbtafeln eindämmen
– Mittel auf Neembasis nicht während Bienenflugzeit und nicht vor 22 Uhr einsetzen
– nach Ernte radikal zurückschneiden
Fruchtfolge beachten
Unkraut regelmäßig entfernen
– schnelles Pflanzenwachstum fördern
– engmaschige Kulturschutznetze einsetzen
– keinen Standort wählen, an dem es schon zu Zikadenbefall kam
Zikaden an Minze

Weiße Fliege

Weiße Fliege auf Blatt
Weiße Fliege

Bei weißen Flecken auf Ihrer Minze kommt auch die Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum) als Übeltäter in Frage. Dabei handelt es sich um etwa 1,5 mm große, von weißem Wachs überzogene hell-gelbliche Pflanzenläuse mit Flügeln, die aus diesem Grund oftmals auch als Weiße Fliege bezeichnet werden.

Schadbild

Der Schädling liebt warme Temperaturen und tritt deshalb besonders häufig in Gewächshäusern und an Pflanzen, deren Standorte zu trocken oder schlecht belüftet sind, auf. An diesen Symptomen lässt sich ein Befall erkennen:

  • kleine weiße, punktartige Flecken auf Blattoberseiten
  • Blätter teilweise mit weißer wachsartiger Schicht überzogen
  • kleine Eiergelege an Blattunterseiten
  • Spuren von Honigtau erkennbar
  • ggf. Rußpilze bei starkem Befall
  • Blätter vertrocknen und fallen ab
  • Pflanzenwachstum nur bei starkem Befall beeinträchtigt

Bekämpfung

Um die Weiße Fliege an Minzen wieder loszuwerden, stehen Ihnen glücklicherweise viele effektive Hausmittel zur Verfügung.

Mit Rapsöl
Rapsöl-Wasser-Mischung herstellen
Rapsöl-Wasser-Mischung herstellen
  • 3 Teile Wasser mit 1 Teil Rapsöl mischen
  • Pflanze damit morgens einsprühen
  • vor allem Blattunterseiten
  • für Jungpflanzen nicht geeignet
  • Neemöl als Alternative
Seifenlauge
Minze mit Seifenlauge besprühen
Minze mit Seifenlauge besprühen
  • 200 ml Schmierseife bzw. 30 g Kali- oder Kernseife in 1 Liter Wasser auflösen
  • gut umrühren
  • 1 Stunde stehenlassen
  • Boden abdecken
  • Pflanze tropfnass einsprühen
  • nicht bei sonnigem Wetter anwenden
  • Anwendung mehrfach wiederholen
Fressfeinde einsetzen
Marienkäfer auf Minze
Marienkäfer sind natürliche Feinde der Weißen Fliege.
  • z.B. Schlupfwespen, Marienkäfer oder Raubwanzen
  • im Handel erhältlich
  • nur im Gewächshaus empfehlenswert
Knoblauchsud
Knoblauchsud ansetzen
Knoblauchsud ansetzen
  • 2 bis 3 große Zehen fein hacken
  • mit 3 Litern kochendem Wasser übergießen
  • 24 Stunden ziehen lassen
  • abseihen und in Sprühflasche füllen
  • Anwendung mehrmals wiederholen
Brennnesselsud
Brennnesselsud herstellen - Inhalt des Eimers ab und zu mit Holzstock umrühren
Frisch angesetzter Brennnesselsud
  • 2 Hände voll Brennnesseln klein schneiden
  • mit 2 Litern kaltem (Regen-)Wasser übergießen
  • 12 bis 24 Stunden ruhen lassen
  • unverdünnt anwenden
  • max. 3 Tage haltbar

Vorbeugung

Studentenblume (Tagetes)
Tagetes hält mit ihrem Geruch die Weiße Fliege fern.

Mit einigen, wenigen Maßnahmen können Sie auch einem Befall mit der Weißen Fliege vorbeugen:

  • auf Hygiene im Gewächshaus achten
  • häufig lüften
  • hohe Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit vermeiden
  • Pflanzen durch Pflanzensude stärken
  • im Freien auf Pflanznachbarn setzen, die Weiße Fliege mit Duft abwehren und/oder Nützlinge anlocken; z. B. Basilikum, Bohnenkraut, Lavendel, Ringelblume und Tagetes

Tipp:

Setzen Sie immer nur so viel Sprühmittel an, wie Sie auch tatsächlich direkt verbrauchen. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollten Sie immer wieder neu mischen.

Mehltau

Fortgeschrittener Befall mit Echtem Mehltau auf Minze
Fortgeschrittener Befall mit Echtem Mehltau auf Minze
Quelle: Jerzy Opioła, Golovinomyces biocellatus 2, Bearbeitet von Hortica, CC BY-SA 4.0

Neben den beiden Schädlingen kann auch Echter Mehltau für weiße Flecken auf Ihrer Minze sorgen. Bei Temperaturen ab 15 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit fühlt sich der Erreger dieser Pilzerkrankung, die häufig an Pflanzen vorkommt, besonders wohl. Seiner Vorliebe für diese Wuchsbedingungen verdankt er die Bezeichnung „Schönwetterpilz“.

Schadbild

Diese Symptome an Ihrer Minze weisen auf Mehltau als Auslöser hin:

  • zunächst kleine weiße Flecke auf Blättern
  • werden schnell größer und gehen ineinander über
  • bald großflächiger weißer, mehliger Belag auf Blattoberseiten
  • färbt sich später schmutzig-braun
  • Blätter vergilben, vertrocknen und fallen ab

Bekämpfung

Milch und Wasser mischen
Ein Gemisch aus Milch und Wasser hat sich bei der Bekämpfung von Mehltau bewährt.

Mit diesen Mitteln lässt sich Mehltau an Minze behandeln:

  • Sofortmaßnahme: befallene Teile entfernen und im Hausmüll entsorgen
  • mit Milch: 1 Teil Frischmilch und 9 Teile Wasser mischen; Pflanze damit gut einsprühen
  • mit Rainfarnsud: wie Brennnesselsud herstellen; Behandlung mehrmals wiederholen
  • Knoblauchsud als Alternative
  • bei stark fortgeschrittenen Befall Pflanzen entsorgen

Vorbeugung

Vorbeugen können Sie einem Mehltaubefall mit diesen Maßnahmen:

  • Pflege optimieren
  • auf ausreichend große Pflanzabstände achten
  • für gute Belüftung sorgen
  • richtig gießen: nur von unten, nie über Blätter
  • regelmäßig Boden lockern
  • Unkraut entfernen
  • auf geeignete Mischkulturen setzen
  • Pflanzenstärkungsmittel (z.B. mit Ackerschachtelhalm oder Brennnessel) verabreichen

Mehltau kommt übrigens auch als Ursache infrage, wenn Ihre Minzpflanzen gelbe Blätter haben.

Während von Zikaden oder Weißen Fliegen befallene Minzblätter nach einem gründlichen Abspülen noch essbar sind, sollten Sie bei einem Mehltaubefall davon absehen und sie stattdessen entsorgen. Auch wenn die Pflanzenteile nicht giftig sind, ist ein Verzehr nicht empfehlenswert.

Hinweis:

Vom Einsatz chemischer Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten raten wir ausdrücklich ab. Insbesondere dann, wenn Sie die Minzblätter noch essen möchten.

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