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Kartoffelblüte: sollten Kartoffeln blühen oder nicht?

Hortica Garten-Tipps

Nicht nur in der Küche, sondern auch im Garten sind Kartoffeln ein Klassiker und jeder freut sich über eine reiche Ernte. Doch was, wenn die Kartoffelblüte ausbleibt? Lesen Sie hier, ob Kartoffeln für die Knollenbildung blühen sollten.

Müssen Kartoffeln blühen?

Kartoffelblüte
Kartoffelblüten zeigen sich meist in weiß, blau, rosa oder violett.

Auch wenn Kartoffeln erst verhältnismäßig spät nach Europa gelangten, gehören sie doch zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Dementsprechend viele Mythen ranken sich seit jeher um die leckeren Knollen.

Eine dieser „Legenden“ besagt, dass Kartoffeln für eine gute Ernte immer blühen müssen. Dabei handelt es sich allerdings um eine Fehlannahme, denn es gibt einige Sorten, bei denen sich Knollen auch ohne Blüten bilden:

  • insbesondere bei modernen Neuzüchtungen
  • in erster Linie für Geschmack und Qualität gezogen
  • Blüte spielt nur untergeordnete Rolle

Bevor Sie sich also um die Ernte sorgen, sollten Sie sich zunächst genauer über Ihre Sorte(n) informieren. Das Ausbleiben der Blüte muss nicht zwangsläufig einen negativen Einfluss auf den Ertrag haben. So werden Frühkartoffeln in der Regel noch geerntet, bevor sie abgeblüht sind.

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bei Lagerkartoffeln ist die Blütenbildung oftmals ein elementarer Bestandteil der Entwicklung. Erst wenn sie verblüht sind, verdicken sich die Knollen, und erst wenn das Laub welkt, verbessert sich ihre Lagerfähigkeit.

Hinweis:

Aufgrund ihrer Blüte war die Kartoffel anfänglich vor allem als Zierpflanze beliebt und fand erst später den Weg in den Gemüsegarten.

Warum blühen Kartoffeln nicht?

Bleibt die Kartoffelblüte aus und es liegt nicht an der Sorte, kommen mehrere Ursachen in Frage. Die häufigsten stellen wir Ihnen in den nachfolgenden Abschnitten vor und zeigen Ihnen, wie Sie richtig reagieren, wenn Kartoffeln nicht blühen.

Schlechtes Wetter

Kartoffeln wässern
Insbesondere in heißen, trockenen Sommern benötigen Kartoffelpflanzen reichlich Wasser.

Wetterextreme wie Trockenheit, Hitze oder übermäßige Niederschläge setzen den Kartoffelpflanzen zu und können die Blütenbildung negativ beeinflussen. Bei sehr hohen Temperaturen benötigt die Pflanze ihre Energie, um zu überleben und das Knollenwachstum bleibt auf der Strecke. Das Wetter können Sie natürlich nicht ändern, aber mit unseren Tipps können Sie seine Auswirkungen etwas abfedern:

  • bei trockenem Wetter ausgiebig gießen
  • etwa alle 2 bis 3 Tage
  • bei zu viel Regen Überdachung im Beet bauen
  • Kartoffeln zum „Akklimatisieren“ bis Mitte Mai in die Erde bringen

Tipp:

Achten Sie beim Gießen darauf, nur den Wurzelbereich zu wässern und die Blätter so gut wie möglich trocken zu halten.

Ungünstiger Standort

Kartoffelpflanzen in der Sonne
Pflanzen Sie Ihre Kartoffeln an einen Standort, an dem sie reichlich Sonne abbekommen.

Kartoffeln lieben die Sonne und die Wärme. An ihrem Standort benötigen sie ausreichend Sonnenstunden. Zwar wachsen sie auch im Halbschatten, aber dort können sowohl Blütenbildung als auch als Ernteerträge geringer ausfallen.

Darüber hinaus sind Kartoffeln Starkzehrer und gedeihen als solche am besten in einem lockeren Boden, der reich an Humus und Nährstoffen sind. Für die Blüte ist insbesondere Phosphor essenziell. Stehen die Pflanzen zu trocken, kann das die Nährstoffaufnahme aus dem Boden hemmen und die Blüten- und Knollenbildung negativ beeinflussen.

Halten Sie sich an unsere Empfehlungen, um Ihren Kartoffeln bestmögliche Standortbedingungen und Bodenverhältnisse zu bieten und sie so zum Blühen anzuregen:

  • pH-Wert testen
  • 5,5 bis 7,0 ideal
  • bei niedrigen Werten kalken
  • Boden regelmäßig hacken und belüften
  • Unkraut jäten
  • beim Anhäufeln Kompost untermischen
  • Boden vor dem Legen mit reifem Kompost düngen
  • auch Gründüngung im Herbst empfehlenswert
  • Schattenspender, die Sonnenlicht abhalten, ggf. entfernen

Hinweis:

Um Bodenmüdigkeit zu verhindern, empfiehlt es sich, den Standort für Kartoffeln jedes Jahr zu wechseln. Erst nach vier Jahren dürfen die Pflanzen wieder an einen Platz ziehen, an dem sie schon einmal waren.

Krankheiten und Schädlinge

Larve des Kartoffelkäfers
Die Larven des Kartoffelkäfers gelten als besonders gefräßig.

Kraut- und Braunfäule, Kartoffelwelke oder der gefürchtete Kartoffelkäfer: die Liste an Krankheiten und Schädlingen, die die Kartoffelblüte stark beeinträchtigen und für verkümmerte Knollen sorgen können, ist lang.

Im frühen Stadium können Verticilium-Welke und Schwarzbeinigkeit einen Ausfall der Blüte verursachen, indem sie die Pflanzen vorzeitig altern und absterben lassen. Kartoffelschädlinge wiederum machen sich neben jungen Trieben und Blättern, auch gerne über die Blütenknospen her.

Unsere Empfehlung lautet deshalb: Machen Sie sich unbedingt auf die Suche nach der Ursache, denn Kartoffeln, die aufgrund einer Erkrankung oder eines Schädlingsbefalls nicht blühen, bringen im Normalfall auch nur eine schlechte Ernte ein:

  • Pflanzen regelmäßig auf Auffälligkeiten kontrollieren
  • Pflege optimieren
  • insbesondere Versorgung mit Wasser und Nährstoffen
  • geschwächte Pflanzen anfällig für Erreger und Schädlinge

Sollte man die Kartoffelblüte entfernen?

Vielleicht haben Sie sich gefragt, ob es sinnvoll sei, die Blüte der Kartoffel zu entfernen, damit die Pflanze ihre Energie ausschließlich auf das Knollenwachstum konzentrieren kann. Dann sei Ihnen an dieser Stelle gesagt, dass das unnötig ist. Sie müssen die Kartoffelblüte nicht abschneiden, denn ein reicher Blütenansatz schadet der Knollenbildung nicht. Lassen Sie Ihre Kartoffeln also ruhig blühen.

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