Heimische gelbe Wiesenblumen und Wildblumen

Blumenwiesen bezaubern mit artenreicher Vielfalt. Im Gegensatz zu Rasen sind Wiesenblumen bunter, brauchen weniger Wasser und auch die heimische Tierwelt, insbesondere Insekten und Vögel, kommen auf ihre Kosten. Wir zeigen Ihnen hier heimische gelbe Wiesenblumen.
Inhaltsverzeichnis
- Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)
- Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
- Trollblume (Trollius europaeus)
- Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae)
- Echter Steinklee (Melilotus officinalis)
- Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
- Korbblütler (Asteraceae)
- Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria)
- Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
- Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)
- Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum)
- Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
- Lauchgewächse (Allioideae)
- Besenrauke/Sophienkraut (Descurainia sophia)
- Gold-Lauch (Allium moly)
- Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides)
- Mohngewächse (Papaveraceae)
- Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)
- Schöllkraut (Chelidonium majus)
- Rosengewächse (Rosaceae)
- Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
- Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
- Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
- Rötegewächse (Rubiaceae)
- Echtes Labkraut (Galium verum)
- Gewöhnliches Kreuz-Labkraut (Cruciata laevipes)
- Schmetterlingsblütler (Faboideae)
- Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
- Rauhaariger Alant (Inula hirta)
- Weitere heimische gelbe Wiesenblumen
- Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum falcatum)
- Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis)
- Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus)
Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Die Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) sind eine vielfältige Pflanzenfamilie, die vor allem durch ihre leuchtenden Blüten auffällt und giftige Arten wie den Eisenhut, aber auch beliebte Zierpflanzen wie Anemone und Clematis umfasst.
Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)
- Ausdauernde krautige Pflanze
- Wuchshöhen: 10-40 cm, selten 60 cm
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenform: gelbe Schalenblüten
- Gedeiht auf sonnigen Freiflächen
- Durchlässiger, trockener, nährstoffarmer Boden
- Frosthart und stark giftig
Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
- Lockerrasig, ausdauernd, krautig, 20-25 cm hoch
- Frühe Blüte von April bis Mai
- Gelbe, strahlenförmige Blüten
- Wiesenblume für halbschattige Standorte
- Frische durchlässige Untergründe, pH-Wert 5,5 bis 7,5
- Gehört zu den giftigen Wiesenblumen
Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
- Synonym: Ficaria verna
- Mehrjährige krautige Pflanze, 10-20 cm hoch
- Wächst bodendeckend
- Blütezeit: März bis Mai
- Goldgelbe, lang gestielte, sternförmige Blüten
- Sonnige bis schattige Lagen
- Leicht feuchte, nährstoffreiche Böden
- Teilweise giftig
Tipp:
Zum Verzehr gedachte junge, frische Blätter nur vor der Blüte sammeln.
Trollblume (Trollius europaeus)
- Wächst ausdauernd krautig, mit Wuchshöhen von 20-60 cm
- Blüht von Mai bis Juni
- Leuchtend gelbe, schalenförmige Blütenstände
- Liebt sonnige Standorte
- Wenig durchlässige, nährstoffreiche, feuchte bis sumpfige Untergründe
Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae)
Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) sind eine große und weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Nicht nur Bohnen, Erbsen, Linsen und Sojabohnen (welche wichtige Nahrungsmittel liefern) gehören zu ihr, sondern auch heimische gelb Wiesenblumen.
Hinweis:
Durch ihre Fähigkeit, Stickstoff im Boden zu binden, trägt sie zur Bodenverbesserung bei.
Echter Steinklee (Melilotus officinalis)
- Zwei- bis mehrjährige Wiesenblume
- Wuchshöhen: 30-100 cm
- Lange Blütezeit von Juni bis September
- In schmalen, vielblütigen Trauben angeordnete, nickende Schmetterlingsblüten
- Duftet bei schwülwarmer Witterung intensiv nach Heu
- Liebt sonnige Standorte
- Sandig-lehmige und nahrhafte Böden
- Positive Eigenschaften als Bienennahrungspflanze
Achtung:
Alle Pflanzenteile enthalten Cumarin. Das kann bei zusätzlicher Nutzung über das Gewürzmaß hinaus zu Kopfschmerzen führen.
Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
- Mehrjähriger krautiger Wuchs
- Erreicht Höhe von 10-25 cm
- Blütezeit je nach Standort von April/Mai bis September
- Gelbe, duftende, nickende, doldige Blütenstände
- Mit feinen braunen Adern
- Warme, halbschattige bis sonnige Plätze
- Trockene bis mäßig feuchte, steinige und basische Böden
Korbblütler (Asteraceae)
Die Korbblütler (Asteraceae) sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien der Welt und umfassen viele bekannte Nutz- und Zierpflanzen (Sonnenblumen, Löwenzahn und Salat).
Die Blütenstände bestehen aus vielen kleinen Einzelblüten und sind oft wertvolle Nahrungsquellen für Insekten.
Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria)
- Buschig, aufrecht, horstbildend
- Aromatischer Blatt- und Blütenduft
- Wuchshöhe: 30-60 cm
- Blütezeit: Juni bis September
- Blüten: strahlenförmig
- Sonnige Standorte ideal
- Gut durchlässige, trockene, sandige, mineralische und steinige Böden
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
- Wächst locker, straff aufrecht, 50-250 cm hoch
- Blütezeit: August bis September
- Gelbe Blütenkörbchen, Rispen
- Gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten
- Boden: trocken bis mäßig trocken, nährstoffarm, kalktolerant
- Schwach alkalischer bis schwach saurer pH-Wert
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)
- Ausdauernd krautig, standortabhängig 30-80 cm hoch
- Hauptblüte: Mai bis Juli
- Große gelbe Blütenkörbe
- Blüten öffnen sich morgens und schließen sich am Nachmittag
- Bevorzugt warme, halbschattige Standorte
- Mäßig frische, nährstoffreiche Standorte
- Verwechslungsgefahr mit giftigem Großen Bocksbart
Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum)
- Mehrjährig, aufrecht, rosettenbildend, 20-50 cm hoch
- Ober- und unterirdische Ausläufer
- Blüht von Mai bis August
- Doldenartiger Gesamtblütenstand, körbchenförmige Teilblütenstände
- Idealerweise sonnige Standorte
- Boden trocken bis mäßig trocken, kalkempfindlich
- Neutraler bis schwach saurer pH-Wert
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
- Zweijährige, 30-120 cm hohe Wiesenblume
- Aufrechter Wuchs oberhalb verzweigt
- Blütezeit: Mai bis September
- Gelbe Blütenkörbchen, Scheinblüten
- Liebt sonnige Standorte
- Nährstoffreiche und basenarme Untergründe
Tipp:
Der Wiesen-Pippau wird häufig mit dem Jacobs-Kreuzkraut verwechselt. Allerdings hat der Pippau mehr Blütenblätter.
Lauchgewächse (Allioideae)
Die Lauchgewächse (Allioideae) zeichnen sich durch ihren typischen schwefelhaltigen Geruch und Geschmack aus, der vor allem in Zwiebeln, Knoblauch und Lauch vorkommt, und besitzen gesundheitsfördernde Eigenschaften wie entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen.
Aber genau so gehören auch heimische gelbe Wiesenblumen zu dieser Pflanzenfamilie.
Besenrauke/Sophienkraut (Descurainia sophia)
- Einjährig, krautig, 25-100 cm groß
- Blütezeit: Juni/Juli bis August/September
- Blüten strahlenförmig
- Verwilderte Gärten, Brachland, trockene Wegränder
- Trockene bis frische, sandige, stickstoffreiche Böden
Gold-Lauch (Allium moly)
- Wächst aufrecht und horstbildend, 20-30 cm hoch
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Leuchtend goldgelbe, essbare Blütendolden
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Humusreicher, mäßig nährstoffreicher Boden
- Trocken bis mäßig feucht, sandig bis lehmig, kalktolerant
Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides)
- Einjährig krautig und selten
- Wuchshöhen von 5-20 cm
- Blütezeit: April bis September
- Blüten zunächst gelb, nach dem Blühen weiß
- Stein- und Freiflächen in vollsonniger Lage
- Warme, offene, kalkhaltige Böden
- Nährstoffarm, trocken, durchlässig
Mohngewächse (Papaveraceae)
Die Mohngewächse (Papaveraceae) sind eine Pflanzenfamilie, die für ihre auffälligen Blüten und die Produktion wichtiger Alkaloide wie Morphin aus dem Schlafmohn bekannt ist, die sowohl medizinische als auch psychoaktive Anwendungen haben.
Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)
- Einjährige oder ausdauernde, kahle krautige Wiesenblume
- Blüht zwischen Mai und Juni
- Je nach Aussaatzeitpunkt auch von Juli bis August
- Sonnige, warme und geschätzte Plätze
- Leicht sandige bis lehmige Untergründe
- Trocken bis frisch, humusreich, mäßig nährstoffreich, kalktolerant
- Zählt zu den giftigen Wiesenblumen
- Staatsblume von Kalifornien
Tipp:
Die Samen können mehrere Jahre im trockenen Boden liegen. Bei Regen keimen sie und beginnen schnell zu blühen.
Schöllkraut (Chelidonium majus)
- Sommergrüne, zwei- bis mehrjährige Pflanze
- Ausläufer bildend, bis zu 70 cm hoch
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Ungefüllte Einzelblüten, Scheindolden
- Sonnige bis halbschattige Lagen
- Mäßig trocken bis frisch, nährstoff- und humusreich, kalktolerant
- Neutraler pH-Wert
- Alle Pflanzenteile giftig
Rosengewächse (Rosaceae)
Die Rosengewächse (Rosaceae) sind eine vielfältige Pflanzenfamilie, die sowohl Zierpflanzen wie Rosen als auch viele wichtige Obstarten wie Äpfel, Birnen, Kirschen und Erdbeeren umfasst und weltweit von großer ökologischer und wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
- Immergrün, ausdauernd, aufrecht, krautig, 30-120 cm hoch
- Hauptblüte: Mai bis September
- In Zymen angeordnete Einzelblüten
- Sonnige bis halbschattige Lagen
- Frische bis feuchte Böden, kalktolerant
- Essbare Teile: Blüten, Blütenknospen, Blätter, Wurzeln
Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
- Ausdauernde, krautige, kriechende Wiesenblume
- Wird 10-20 cm groß
- Blüht von Mai bis September
- Sonnige bis vollsonnige Standorte
- Nährstoffreiche und dichte Untergründe
Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
- Sommergrün, ausdauernd, krautig
- Meist 30-100 cm hoch
- Blütezeit: Juli bis August
- Langgestreckte, traubige Blütenstände
- Halbschattige bis sonnige Plätze
- Lockerer, nährstoffarmer, kalkhaltiger Boden
Rötegewächse (Rubiaceae)
In der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) sind mit rund 650 Gattungen und etwa 13.000 Arten eine Vielzahl von Pflanzen zusammengefasst. Zu den bekanntesten Vertretern, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, gehören die Kaffeepflanze (Coffea arabica) oder auch der Waldmeister (Galium odaratum).
Echtes Labkraut (Galium verum)
- Wächst ausdauernd krautig, mit Wuchshöhen von 20-70 cm
- Unter- und oberirdische Ausläufer
- Blütezeit: Mai bis September
- Blüten: dunkelgelbe Rispen, nach Honig duftend
- Bevorzugt sonnige Standorte
- Kalkhaltige, trockene bis wechselfeuchte Plätze
- Nährstoffarme Wiesen und Weiden
Gewöhnliches Kreuz-Labkraut (Cruciata laevipes)
- Sommergrün, krautig aufrecht, bis 50 cm hoch
- Blütezeit: April bis Juni
- Kleine gelbe, in Quirlen angeordnete Blüten
- Besitzt während der Blüte auch Hochblätter
- Blüten duften nach Honig
- Lichte bis halbschattige Standorte
- Frische bis nasse, nährstoffreiche, humose und kalkarme Böden
Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Die Schmetterlingsblütler (Faboideae) sind eine starke artenreiche Unterfamilie der Hülsenfrüchtler, die sich durch ihre charakteristischen schmetterlingsförmigen Blüten auszeichnen und zu denen viele wichtige Nutzpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Erdnüsse gehören. Schmetterlingsblütler können auch Stickstoff im Boden binden und tragen so zur Bodenfruchtbarkeit bei.
Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
- Mehrjährige, krautige, 10-40 cm hohe Wiesenblume
- Formenreiche Art aus der Gattung Wundklee
- Aufsteigende, aufrechte Stängel
- Hauptblüte: Juni bis August
- Vielblütige Blütenköpfe
- Standort idealerweise sehr sonnig
- Trockene, kalkhaltige Böden
Rauhaariger Alant (Inula hirta)
- Locker buschiger, ausdauernder Wuchs
- Blühfreudige heimische Wildblume
- Wächst 15-50 cm in die Höhe
- Blüht von Juni bis Juli
- Gelbe, strahlenförmige Blüten
- Liebt sonnige Standorte
- Durchlässige, magere, trockene, stickstoffarme und kalkreiche Böden
Weitere heimische gelbe Wiesenblumen
Für Ihre nächste Wildblumenwiese zeigen wir Ihnen hier noch weitere gelbe heimische Wiesenblumen.
Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum falcatum)
- ist ein Doldenblütler (Apiaceae oder Umbelliferae)
- Mehrjährig, krautig, 20-100 cm hoch
- Aufrechte Stängel mit grundständigem Blattschopf
- Blüht von Juli bis September/Oktober
- Gelbe, knopfartige Scheibenblüten
- Bevorzugt vollsonnige Lagen
- Kalkhaltige, nährstoffarme, durchlässige, trockenwarme Substrate
Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis)
- zählt zu den Liliengewächsen (Liliaceae)
- Zierliche, mehrjährige, krautige Zwiebelpflanze
- Wuchshöhen von 8-20 cm
- Blütezeit: März bis Ende April
- Lockerdoldige, sternförmige Blütenstände
- Schmale, spitz zulaufende Blütenblätter
- Warme, sonnige bis vollsonnige Standorte
- Normaler, gut durchlässiger, nicht zu Staunässe neigender Gartenboden
Tipp:
Diese Wiesenblume steht in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten.
Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus)
- gehört zu den Sommerwurzgewächsen (Orobanchaceae)
- Wiesenblume lebt als Halbschmarotzer
- Einjährig mit Wuchshöhen von 10-80 cm
- Blütezeit von Mai bis September
- Blüten gelb mit abstehendem, blauen „Zahn“
- Helmförmige, zitronengelbe Blütenlippen
- Auf Magerwiesen und mäßig frischen Fettwiesen
- Nährstoffreiche, kalkhaltige, mäßig frische Böden
- Durch den Gehalt an Aukubin leicht giftig
Tipp:
Ihren Namen verdankt diese Pflanze den linsenförmigen, dürren Früchten, die bei Berührung klappern bzw. rascheln.