Zucchini faulen an der Pflanze: Wenn die Spitze fault

Zucchini gehören zu den beliebtesten Gemüsepflanzen im Hobbygarten. Sie sehen nicht nur imposant aus, sondern sind auch vielseitig verwendbar. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Zucchini von der Spitze her zu faulen beginnen. Aber keine Sorge, auch für diesen Fall gibt es ein paar Tricks, um die Zucchini-Ernte zu retten.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für faulende Zucchini
Das Faulen bzw. das Absterben von Zucchini von der Spitze her ist ein Phänomen, das nicht jedes Jahr eintritt, sondern von bestimmten Wetter- und in der Folge Bodenbedingungen abhängt. So kann man über Jahre von Fäulnis verschont bleiben, bis sie plötzlich, wie aus dem Nichts, auftritt.
Gängige Ursachen dafür sind:
- unzureichende oder mangelhafte Bestäubung
- Calciummangel
- zu viel Dünger
- zu starke Hitze (über 30 °C) oder zu wenig Sonne
- Staunässe im Boden
- schlechte Durchlüftung des Bodens
- zu kaltes oder nasskaltes Wetter
- zu große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht
- zu viele Früchte an einer Pflanze (teilweises Absterben)
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Vorbeugende Maßnahmen
Damit die Spitzen der jungen Zucchinifrüchte erst gar nicht zu faulen beginnen, können Sie verschiedene vorbeugende Maßnahmen treffen, die die Fäulnis verhindern können. Eine Erfolgsgarantie gibt es freilich nicht, aber die Chancen stehen relativ gut, dass bei den Pflanzen das Faulen ausbleibt.
Das Wetter „bekämpfen“
Gut, gegen das Wetter kann man im Freiland wenig machen. Auch weiß man leider nicht vorab, wie sich das Wetter während der Wachstumsphase der Zucchini entwickeln wird. Trotzdem können Sie auch in diesem Fall, wenn auch nur ein wenig, Einfluss nehmen.
Achten Sie bei der Standortwahl für Zucchini darauf, dass die Pflanzen viel Sonne bekommen. In Regionen, wo die Temperaturen auch im Sommer eher kühler bleiben, suchen Sie für die Pflanzen einen geschützten Standort aus, wie zum Beispiel vor Holzzäunen oder (Haus-)Wänden. So wird die Wärme an die Pflanzen abgegeben. Dieser Standort hilft den Pflanzen auch, wenn die Temperaturen zwischen Tag und Nacht stark schwanken.
Gegen zu hohe Temperaturen hilft Schatten. Natürliche Schattenspender, wie zum Beispiel Laubbäume, schützen die Zucchini vor zu großer Hitze, da sie Wasserdampf abgeben. Bei dieser Standortwahl sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Pflanzen auch genügend Sonne bekommen. Gegen zu viel Regen hilft ein schützendes Dach. Dieses sollte jedoch nicht auf den Pflanzen aufliegen. Am besten lassen Sie 20 bis 30 Zentimeter Abstand zwischen Regenschutz und Pflanze. Ist die Regenperiode bzw. der Dauerregen vorbei, können Sie das Dach wieder entfernen.
Auf Bodenqualität achten
Eine Ursache für das Faulen der Früchte von der Spitze her ist der Boden. Deshalb sollten Sie ihn nach den Bedürfnissen der Pflanzen vorbereiten. Eine gute Durchlüftung des Bodens erreichen Sie, wenn Sie den Boden vor dem Einpflanzen der Zucchini auflockern. Dabei können Sie dem Erdreich auch gleich Kompost hinzufügen, damit die Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgt sind. Sind Sie unsicher, wie die Qualität Ihres Bodens ist, dann sollten Sie eine Bodenprobe nehmen und analysieren.
Tipp: Von Kunstdüngern ist in diesem Fall abzuraten, da Sie die Früchte schließlich verzehren wollen.
Gegen Staunässe hilft bis zu einem gewissen Grad auch das Auflockern des Bodens. Allerdings kann auch in einem sehr gut aufgelockerten Boden das Wasser irgendwann nicht mehr abfließen. Da hilft dann nur mehr ein rechtzeitig angebrachtes Regendach.
Hilfemaßnahmen
Hat die Fäulnis von der Spitze her bei einigen jungen Zucchini bereits eingesetzt, können diese nicht mehr gerettet werden. Aber Sie können die anderen Früchte vor diesem Schicksal retten. Das Faulen selbst wird heutzutage nicht mehr Krankheit der Pflanzen eingestuft, sondern als Mangelerscheinung, genauer an einem Mangel an Calcium. Dieser Mangel kommt daher, dass viele Böden überdüngt sind und zu viel Ammonium, Kalium und Magnesium enthalten. Diese Stoffe verhindern, dass die Pflanzen Calcium aufnehmen können und dann tritt das Faulen von der Spitze her ein.
Deshalb muss der Pflanze Kalk, also Calcium zugeführt werden. Als guter Calciumdünger hat sich eine Mischung aus Gesteinsmehl und Dolomitkalk bewährt. Mischen Sie ein Gemenge im Verhältnis 50:50 an und streuen Sie so 1,5 Teelöffel für jede Pflanze aus. Danach heißt es erst einmal Warten, da die Pflanze, das Calcium erst aufnehmen muss. Nach ein paar Tagen bzw. zwei Wochen sollten keine neuen Faulstellen mehr an der Spitzen auftauchen.