Tomaten mit Kaffeesatz düngen, aber richtig

Kaffeesatz fällt fast täglich in vielen Haushalten an und ist ein idealer Dünger für Tomaten. Durch den richtigen Einsatz können Sie den Ertrag steigern und fördern die Gesundheit der Tomatenpflanzen.
Auf den Punkt gebracht
- enthält Inhaltsstoffe, die das Wachstum und die Fruchtbildung fördert
- Kaffeesatz nur in getrockneter Form verwenden
- als Langzeitdünger in fester Form oder als Flüssigdünger geeignet
- durchschnittlich alle vier Wochen mit Kaffeesatz düngen
- für alle Tomaten-Arten geeignet
Inhaltsstoffe
Kaffeesatz enthält eine Reihe von Inhaltsstoffen, die Tomaten als Starkzehrer bevorzugen. Insbesondere während der Fruchtbildung ist der Kaffeesatz ein idealer Dünger.
Inhaltsstoffe und deren Wirkung:
- Stickstoff fördert die Triebbildung und das Wachstum der Blätter
- Kalium erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen
- Phosphor unterstützt bei der Photosynthese und fördert die Bildung von Blüten, Früchten und Wurzelwachstum
- Magnesium unterstützt die Photosynthese und wird für die Bildung von Chlorophyll benötigt
- Schwefel unterstützt bei der Kaliumaufnahme und wirkt sich positiv auf den Geschmack aus
- Antioxidantien fördert die Widerstandskraft
Der Kaffeesatz wirkt sich zudem positiv auf die Bodenstruktur aus. Der Boden kann mehr Wasser aufnehmen, wodurch Sie die Pflanzen weniger gießen müssen.
Hinweis: Der Kaffeesatz kann den Boden-pH-Wert senken, weshalb Sie ihn regelmäßig prüfen sollten. Damit der Boden nicht zu sauer wird, können Sie Kalk streuen, der den pH-Wert wieder erhöhen kann.
Kaffeesatz vorbereiten
Zum Düngen geeignet ist Kaffeesatz aus gemahlenen Bohnen. Ob sich dieser vorher in Kaffeepads befand oder Sie Filterkaffee verwenden spielt keine Rolle. Damit Ihre Pflanzen den größten möglichen Nutzen aus dem Kaffeesatz ziehen können, müssen Sie ihn passend vorbereiten.
Ein häufiger Fehler ist, dass der Kaffeesatz nicht schnell und vollständig getrocknet wurde. Dadurch kommt es zur Schimmelbildung. Der Schimmel kann den Pflanzen schaden, weshalb es wichtig ist, dass Sie möglichst schnell den Kaffeesatz trocknen.
Kaffeesatz richtig trocknen:
- Kaffeesatz von Filter oder Pad trennen
- grob zerbröseln
- auf einem Backblech verteilen
- entweder im Backrohr oder an einem warmen bzw. sonnigen Ort trocknen
Tipp: Um Energie zu sparen, können Sie beispielsweise die Abwärme aus dem Backrohr nutzen. Im Winter bietet sich ein Platz auf der Heizung zum Trocknen an.
Nachdem der Kaffeesatz vollständig durchgetrocknet ist, zerbröseln Sie ihn mit den Fingern oder in einem Mörser. Je feiner das Pulver wird, umso schneller werden die Inhaltsstoffe gelöst und stehen den Tomatenpflanzen zur Verfügung.
Anwendung
Sie können den Kaffeesatz wahlweise als Flüssigdünger oder als Langzeitdünger in fester Form verwenden.
Düngen mit Kaffeemehl:
- Kaffeemehl um die Tomatenpflanze verteilen
- vorsichtig einarbeiten
- gießen
Herstellung von Flüssigdünger:
- Gießkanne mit Wasser befüllen
- Kaffeemehl zugeben
- verrühren
- 6 – 12 Stunden stehen lassen
Unabhängig davon, ob Sie das Kaffeemehl als Langzeitdünger oder als Flüssigdünger verwenden wollen, pro Pflanze benötigen Sie 50 g Kaffeemehl. Bei Salat- und Fleischtomaten können Sie etwas mehr Kaffeemehl verwenden, da sie einen höheren Nährstoffbedarf haben als Cocktailtomaten.
Hinweis: Grundsätzlich können Sie für alle Tomaten-Arten Kaffeesatz zum Düngen verwenden. Lediglich für Keimlinge bzw. sehr junge Pflanzen ist der Dünger nicht geeignet, da er zu gehaltvoll ist.
Düngefrequenz
Im Schnitt werden Tomatenpflanze alle vier Wochen mit dem Kaffeesatz gedüngt. Während der Fruchtbildung können Sie die Frequenz auf drei Wochen reduzieren.
Bei frisch gepflanzten Tomaten sollten Sie vier Wochen warten, bis Sie das erste Mal mit Kaffeesatz düngen, da das Substrat in der Regel nährstoffreich ist. Sie können eine kleine Menge bereits in das Substrat zum Pflanzen einarbeiten.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich gibt es keinen Dünger, der für Tomaten nicht geeignet wäre. Wichtig ist, dass Sie den Pflanzen eine ausgewogene Mischung an Nährstoffen zur Verfügung stellen. Geben Sie den Pflanzen beispielsweise nur Stickstoff, würde dies zu einem schnellen Wachstum führen. Dafür bleibt die Bildung der Blüten auf der Strecke und die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten.
Durch den hohen Stickstoffgehalt ist der Kaffeesatz für Kräuter nicht geeignet. Zudem mögen verschiedene Zierpflanzen, wie Astern oder Buchsbäume, den Kaffeesatz nicht. Beim Gemüse schätzen Zwiebeln und Karotten das Kaffeemehl nicht.
Lagern Sie getrockneten Kaffeesatz am besten in einem dichten Behälter, damit er vor Feuchtigkeit geschützt ist. Er ist dann unbegrenzt lagerfähig. Frischen Kaffeesatz, der noch feucht ist, können Sie maximal ein bis zwei Tage in einem Behälter lagern. Bleibt der Kaffeesatz zu lange feucht, kann er zu schimmeln beginnen.
Theoretisch lässt sich auch nicht aufgebrühter Bohnenkaffee zum Düngen verwenden. Das frische Bohnenmehl ist allerdings sehr gehaltvoll, weshalb das Risiko der Überdüngung her hoch ist.