Raupen im August: 10 häufig auftretende Arten

Im August kommen Raupen von Schmetterlings-Arten vor, die eine Frühlings- und Herbstgeneration produzieren. In dieser Zeit können Tag- und Nachtfalterraupen beobachtet werden. Viele überwintern und schlüpfen erst im kommenden Frühjahr.
Auf den Punkt gebracht
- im August treten Raupen von Nacht- und Tagfaltern auf
- besonders häufig sind Arten, die pro Jahr zwei oder mehr Generationen hervorbringen
- Raupen von Faltern mit einer Generation können in wärmeren Regionen im August auftreten
- wenige Arten gelten als Kulturschädlinge
Inhaltsverzeichnis
Nachtfalter
Typisch für diese Schmetterlingsgruppe ist ihre Aktivität im Schutz der Dunkelheit. Da ihre Flügel perfekt getarnt sind, falten sich die Insekten im Ruhezustand nicht zusammen. Ihr Körper erscheint kurz und dadurch verdickt. Die am Kopf sitzenden Fühler sind spitz, gefiedert oder gekämmt. Durch leuchtende Warnfarben versuchen Nachtfalterraupen Fressfeinde abzuschrecken.
Abendpfauenauge
- wissenschaftlicher Name: Smerinthus ocellata
- Vorkommen: häufig in feuchten Wäldern und seltener in Gärten
- Futterpflanzen: Weide, Pappel und Kultur-Apfel
- Schlüpfzeit: im Folgejahr von Mitte Mai bis Juli
- Generationen: eine, selten zwei pro Jahr
- Aussehen: blau- oder gelbgrün mit feiner weißer Punktierung und gelbe Seitenstreifen
- Besonderheit: Oberseite des Körpers deutlich heller als die Unterseite
- Größe: bis 80 Millimeter lang
Hinweis: Die Raupen, die oftmals im August zu entdecken sind, lassen sich auf den ersten Blick leicht mit denen von Linden- oder Pappelschwärmern verwechseln. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal ist das blaue Horn am hinteren Ende des Körpers.
Achateule
- wissenschaftlicher Name: Phlogophora meticulosa
- Vorkommen: in verschiedenen offenen Landschaften
- Futterpflanzen: Sauerampfer, Brennnessel, Weiden, Chrysanthemen
- Schlüpfzeit: nach Überwinterung im Mai bis Juli
- Generationen: zwei in einem Jahr
- Aussehen: variabel von Grün über Orangebraun bis Dunkelbraun mit feiner durchbrochener Linie auf dem Rücken
Lindenschwärmer
- wissenschaftlicher Name: Mimas tiliae
- Vorkommen: deutschlandweit in der Nähe von Laubwäldern verbreitet
- Futterpflanzen: hauptsächlich Linde, aber auch Kirsche und Birke oder junge Obstbäume
- Schlüpfzeit: nach der Überwinterung zwischen Ende Mai und Anfang Juli
- Generationen: eine, in südlicheren Regionen zwei pro Jahr
- Aussehen: grün bis blaugrau mit dunklem Analhorn, später dunkelgelbe Schrägstreifen
- Größe: 55 bis 65 Millimeter
- Verwechslungsgefahr: Abendpfauenauge und Pappelschwärmer
Weidenbohrer
- wissenschaftlicher Name: Cossus cossus
- Vorkommen: in Auenwäldern und Siedlungen
- Futterpflanzen: fressen sich ins Holz von Weiden, Pappeln und Obstbäumen
- Schlüpfzeit: nach zwei- bis viermaliger Überwinterung zwischen Mai und August
- Generationen: jährlich eine
- Aussehen: gelb mit dunkelrotem Rücken und vereinzelten weißen Haaren
- Größe: bis 100 Millimeter
Zimtbär
- wissenschaftlicher Name: Phragmatobia fuliginosa
- Vorkommen: auf Wiesen, Weiden und Ödland, in Wäldern
- Futterpflanzen: Brombeeren, Schlehdorn, Mädesüß, Spitzwegerich, Löwenzahn
- Schlüpfzeit: nach Überwinterung ab Anfang April
- Generationen: zwei Generationen jährlich
- Aussehen: schwarzgrau mit hellgelben Längsstreifen auf dem Rücken und dichten Haarbüscheln
- Größe: bis 35 Millimeter
Tagfalter
Diese Falter sind überwiegend bei Tageslicht oder in der Dämmerung aktiv. Typisch ist ihre zusammengefaltete Form im Ruhezustand. Ihr langer und schmaler Körper besitzt am Kopf zwei Fühler, die mit einer keulenförmigen Verdickung enden. Tagfalterraupen sind meist weniger auffällig gefärbt als die Larven von Nachtfaltern.
Großer Kohlweißling
- wissenschaftlicher Name: Pieris brassicae
- Vorkommen: im ganzen Land in Wiesen mit nektarreichen Blütenpflanzen
- Futterpflanzen: verschiedene Kohlarten und Kreuzblütengewächse
- Schlüpfzeit: nach etwa 14 Tagen
- Generationen: zwei pro Jahr
- Aussehen: grünlich gelb mit unregelmäßig geformten dunklen Flecken und weißen Borsten
- Größe: bis 40 Millimeter
Kleiner Fuchs
- wissenschaftlicher Name: Nymphalis urticae
- Vorkommen: deutschlandweit in verschiedenen Lebensräumen
- Futterpflanzen: Brennnessel
- Schlüpfzeit: nach 30 bis 60 Tagen
- Generationen: in wärmeren Regionen zwei im Jahr
- Aussehen: schwarz mit feinen weißen Flecken und zwei unterbrochenen gelben Seitenlinien
- Größe: etwa 30 Millimeter
Kleiner Kohlweißling
- wissenschaftlicher Name: Pieris rapae
- Vorkommen: flächendeckend in verschiedenen Lebensräumen
- Futterpflanzen: Kohl und Gemüse, Kapuzinerkresse, Raps
- Schlüpfzeit: nach dem Winter ab März
- Generationen: jährlich bis zu vier
- Aussehen: matt- oder hellgrün mit gelben Streifen und weißen Punkten sowie dichter Behaarung
- Größe: bis 25 Millimeter
Landkärtchen
- wissenschaftlicher Name: Araschnia levana
- Vorkommen: in feuchten Hochstaudenfluren oder lichten Wäldern
- Futterpflanzen: Brennnessel, Gewöhnlicher Klettenkerbel
- Schlüpfzeit: im kommenden Jahr zwischen April und Juni
- Generationen: jedes Jahr zwei
- Aussehen: fein weiß gefleckt mit unterbrochenen gelblichweißen Streifen
- Größe: ca. 25 Millimeter
Hinweis: Raupen des Landkärtchens haben an jedem Körpersegment Büschel von Dornen sitzen. Diese sind verzweigt und geben der Larve ein stacheliges Aussehen. Diese Raupen findet man im August häufiger.
Tagpfauenauge
- wissenschaftlicher Name: Aglais io
- Vorkommen: in offenen Wäldern, Parks und Gärten
- Futterpflanzen: Brennnessel
- Schlüpfzeit: nach zwei bis drei Wochen
- Generationen: jährlich zwei
- Aussehen: schwarz-weiß mit feinen weißen Punkten und schwarzen Dornen
- Größe: bis 42 Millimeter
Häufig gestellte Fragen
Im Monat August gibt es keine häufig auftretenden Raupen, die gesundheitliche Beschwerden auslösen. Gefürchtet ist der Eichenprozessionsspinner, deren Falter im August schlüpfen. Zu diesem Zeitpunkt geht auch von dieser Art keine Gefahr mehr aus. Die Raupen des Zimtbärs nehmen toxische Alkaloide aus ihren Futterpflanzen auf, sodass sie ungenießbar für Fressfeinde werden. Da diese nicht auf dem Speiseplan von Menschen stehen, sind keine gesundheitlichen Nebenwirkungen bekannt.
Meist sind es die langen Haare, die sich in der Luft verbreiten und so auf Haut und Schleimhaut gelangen können. Viele Menschen zeigen allergische Reaktionen, die durch Proteine ausgelöst werden. So enthalten die Haare des Eichenprozessionsspinners das Eiweiß Thaumetopoein, welches Atemnot, Juckreiz und Entzündungen hervorruft.
Die meisten Arten stellen keine Gefahr für Nutz- oder Zierpflanzen dar. Einige Exemplare treten saisonal in großen Populationen auf, sodass ganze Pflanzenbestände vernichtet werden können. Bei einem Befall mit mehreren Raupen des Weidenbohrers können vereinzelte Bäume absterben. Zwischen Juni und September sorgen die Generationen der Kohlweißlinge für Ernteeinbußen im Kohlanbau. Die Achateule ist ein gelegentlicher Schädling von Zierpflanzen wie Chrysanthemen und hinterlässt Fraßschäden an Wein, Gemüse und Obstbäumen.