7 heimische Bäume mit weißer Rinde mit Bild

Die Birke kennt jedes Kind, denn mit ihrer weißen Rinde ist sie ein echter Blickfang. Es gibt noch mehr Weißstämme. Wir haben sieben heimische Bäume mit heller oder weißer Rinde zusammengestellt.
Auf den Punkt gebracht
- weiße Rinde eine seltene Besonderheit
- weiße und farbige Rinden im Herbst und Winter sehr dekorativ
- helle Farbe schützt im Winter vor Temperaturschwankungen
- weiße Rindenfarbe durch Betulin
Inhaltsverzeichnis
Weiße Baumrinde
Nur wenige Bäume haben eine so weiße Rinde wie die Birke. Grund für die außergewöhnliche Farbe ist Betulin, eine weiße, kreidige, wasserabweisende Substanz. Ziehen Sie die oberste Haut der Birkenrinde an einer Stelle ab, dann erkennen Sie es. Betulin verhindert auch die Überhitzung des Stammes und den Feuchtigkeitsverlust an heißen Sommertagen. Gleichzeitig wirkt es antibakteriell und schützt vor Tierfraß.
Mehr über Birken
Ahornblättrige Platane (Platanus acerifolia)
- Wuchs: 18 bis 40 Meter hoch mit breiter Krone
- Rinde: weißlich, gelblich oder graubraun, löst sich in großen Lappen ab
- Blätter: 15 Zentimeter lang und breit, handförmig, wechselständig, lang gestielt, Oberseite tiefgrün, Unterseite hell behaart
- Blüten: männliche Kätzchen hängend, weibliche Kätzchen aufrecht
- Früchte: Fruchtkugeln mit Nüsschen, meist zwei Nüsschen an einem langen Stiel
- Blütezeit: Mai
- Verbreitung: Mitteleuropa, Westasien, Nordamerika, bevorzugt in Auenlandschaften
Gold-Birke (Betula ermanii)
- Wuchs: 12 bis 20 Meter hoch, oft mehrstämmig mit breiter Krone
- Rinde: gelblich-weiß bis rosa-weiß, dünn abrollend, drüsig
- Blätter: 4 bis 8 Zentimeter lang, gestielt, Oberseite glänzend grün, Unterseite an den Adern leicht behaart
- Blüten: gelbgrüne Kätzchen
- Früchte: ovale Nussfrucht, 2 bis 3 Zentimeter lang
- Blütezeit: April bis Mai
- Verbreitung: Herkunft aus Asien, immer öfter in mitteleuropäischen Parks und Gärten
Grau-Erle (Alnus incana)
- Wuchs: 10 bis 25 Meter hoch
- Rinde: weiß-grau, glatt
- Blätter: 10 Zentimeter lang, 5 Zentimeter breit, drei- bis fünflappig, gestielt Oberseite grün, Unterseite weiß, filzig
- Blüten: männliche Blüten eigenständig, weibliche Blüten in den Blattachseln
- Früchte: graubraune Fruchtzapfen mit geflügelten Nussfrüchten, 13 bis 15 Zentimeter lang
- Blütezeit: März bis April
- Verbreitung: Europa, überwiegend an Gewässerrändern
Hänge-Birke (Betula pendula)
- Wuchs: 10 bis 25 Meter hoch mit überhängenden Zweigen
- Rinde: weiß mit langen Korkwarzenbändern, später längsrissig, tief gefurcht, schwarz
- Blätter: 3 Zentimeter lang, gestielt, wechselständig, gezähnter Rand
- Blüten: männliche Kätzchen hängend, weibliche Kätzchen aufrecht
- Früchte: Nussfrucht, rundum geflügelt, 2 bis 3 Zentimeter lang
- Blütezeit: April bis Mai
- Verbreitung: überall in Mitteleuropa
Hinweis: Die Hängebirke wird auch Weiß-Birke oder Sandbirke genannt. Ihr Holz wird zur Herstellung von Sperrholz verwendet.
Moor-Birke (Betula pubescens)
- Wuchs: 5 bis 30 Meter hoch, mehrstämmig, mit waagerecht abstehenden oder aufsteigenden Zweigen
- Rinde: schmutzig- oder rötlich-weiß, in Ringen ablösend, im unteren Bereich längsrissig, schwarz
- Blätter: 2,5 Zentimeter lang, gestielt, wechselständig, einfach oder doppelt gesägter Rand
- Blüten: männliche Kätzchen hängend, weibliche Kätzchen aufrecht
- Früchte: Nussfrucht, rundum geflügelt, 2 bis 3 Zentimeter lang
- Blütezeit: April bis Mai
- Verbreitung: weit verbreitet an feuchten Standorten in West-, Mittel-, Nordosteuropa
Hinweis: Die Moor-Birke wächst im Tiefland als Baum, im Gebirge als Großstrauch.
Schlitzblättrige Birke (Betula pendula ‚Dalecarlica‘)
- Wuchs: 15 bis 20 Meter hoch, aufrechte, lichte Krone mit überhängenden Zweigen
- Rinde: weiß, dünn abrollend, ältere Bäume mit schwarzen Längsrissen, tief gefurcht
- Blätter: 4 bis 8 Zentimeter lang, tief geschlitzt, gestielt, unregelmäßig gesägter Rand, Oberseite grün, Unterseite weiß, goldene Herbstfärbung
- Blüten: dekorative gelbliche Kätzchen
- Früchte: Nussfrucht
- Blütezeit: April bis Mai
- Verbreitung: in Nord- und Mitteleuropa
Hinweis: Die weißen, papierähnlichen Schichten der Birkenrinde wurden bereits im 11. Jahrhundert zum Beschreiben verwendet. In den Gebieten um Nowgorod fand man zahlreiche auf Birkenrinde geschriebene Texte. Erste buddhistische Schriften wurden auf der Rinde der Himalaja-Birke verfasst.
Silber-Pappel (Populus alba)
- Wuchs: 18 bis 30 Meter hoch mit breiter, meist mehrteiliger Krone
- Rinde: weißlich-grau, glatt, später aufreißend
- Blätter: 10 Zentimeter lang, 5 Zentimeter breit, drei- bis fünflappig, gestielt Oberseite grün, Unterseite weiß, filzig
- Blüten: gelblich-grüne Kätzchen
- Früchte: Kapselfrucht mit vielen Samen
- Blütezeit: März bis April
- Verbreitung: überall in Europa, Westasien und Afrika
Wussten Sie schon, dass Silber-Pappeln zwischen 400 und 500 Jahren alt werden können? Sie entwickeln dann einen bis zu zwei Meter dicken Stamm.
Häufig gestellte Fragen
Bäume, die von Natur aus keine weiße Rinde haben, können durch einen Kalkanstrich geschützt werden. Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und verhindert Risse in der Rinde, die vor allem im Winter durch Temperaturschwankungen entstehen können.
Die Rinde eines Baumes wächst ständig nach. Sie schützt den Baum vor dem Austrocknen, aber auch vor Pilzen und Schädlingen. Vor allem im Winter, wenn Wildtiere wenig Futter finden, kommt es vor, dass sie die Rinde abschälen. Das Abschälen schädigt den Baum. Wenn die äußere Rinde abgestorben ist, wird sie als Borke bezeichnet.
Die weltweit verbreiten Birkenarten haben weiße oder helle Rinde. Häufig ist die Rinde junger Birken noch dunkler. Die weiße Farbe und die schwarzen Risse bilden sich mit zunehmendem Alter.
Das antibakteriell wirkende Betulin, welches aus Birkenrinde gewonnen werden kann, wird bei der Herstellung von Lotionen und Cremes verwendet. Seit dem Mittelalter wird Birkenrinde zur Beschleunigung der Wundheilung genutzt.
Die Ursache für weiße Flecken auf der Rinde von Rot- und Hainbuchen aber auch auf Ahorn, Linden, Fichten und Pappeln kann der Weiße Rindenpilz (Athelia epiphylla) sein. Er bildet mit seinem Myzel weiße, handtellergroße Ringe, die bei hoher Luftfeuchtigkeit ineinanderfließen.