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Taubennest erkennen & der Nestbau von Tauben

Taubennest erkennen & der Nestbau von Tauben

Tauben sind anmutige, treue und besonders intelligente Vögel. Auf dem Balkon oder unter dem Dach ist ein Taubennest nicht willkommen. Erfahren Sie, woran die Nester heimischer Tauben zu erkennen sind.

Aus der Hortica Mediathek

Auf den Punkt gebracht

  • Tauben (Columbiformes) überall auf der Welt verbreitet
  • brüten mehrfach im Jahr
  • bauen Nester an Gebäuden, in Sträuchern und Bäumen
  • zum Teil betreuen sie mehrere Nester gleichzeitig
  • zwei bis vier Bruten pro Jahr

Heimische Tauben

Tauben werden als Vögel der Liebe bezeichnet. Der Grund dafür ist offensichtlich. Viele Taubenarten bleiben ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen. Sie sind sehr sesshaft. Wenn die Nahrungsgrundlage gesichert ist, bleiben sie dauerhaft in einer Region.

Wissenswertes über Tauben

Nestbau

Vogelnester sind besondere Bauwerke. In mühevoller Arbeit erschaffen die Vogeleltern aus Halmen, kleinen Zweigen, Federn und Pflanzenfasern ein schützendes Nest. Einige Vogelarten nutzten sogar kleine Steine, um ihr Vogelnest zu verstärken. Ein Taubennest hat die Aufgabe, das Gelege vor Beschädigungen und Kälte zu schützen.

Tipp: Wer Wildtauben und andere Vögel beim Nestbau im Garten unterstützen will, sollte Blüten von Disteln im Winter stehen lassen.

Hohltaube

Hohltauben (Columba oenas) leben bevorzugt in lichten Wäldern. Hin und wieder kommen sie in Parks und Gärten vor. Erkennbar sind die blaugrauen Vögel an einem grün schillernden Fleck im Nacken. Sie leben gesellig in Gruppen von etwa zwanzig Tieren. Hohltauben sind nicht in der Lage, eigene Bruthöhlen zu bauen. Sie nutzen verlassene Spechthöhlen, abgestorbene Bäume oder Nistkästen. In den Höhlen bauen die Vögel ein Taubennest aus verschiedenen Halmen, Reisig und Moos.

Hohltaube - Columba oenas
Hohltaube vor Nistkasten
  • Brutzeit: März bis Oktober
  • Anzahl der Bruten im Jahr: 3
  • Gelege: 2 weiße Eier
  • Größe der Eier: 38 x 29 Millimeter
  • Brutdauer: 16 bis 18 Tage

Ringeltaube

Ringeltauben (Columba palumbus) leben mitten in den Städten und Dörfern. Sie halten sich gern in der Nähe der Menschen auf und kommen im Winter sogar ans Vogelhaus. Der große, graublaue Vogel ist durch den weißen Halsfleck und weiße Flügelspiegel gut zu erkennen. Ringeltauben bauen ein flaches, rundes Taubennest aus Birkenreisig. Sie bevorzugen Fichten zum Nestbau.

Nest der Ringeltaube
  • Brutzeit: April bis Oktober
  • Anzahl der Bruten im Jahr: 1 bis 3
  • Gelege: 2 weiße, leicht glänzende Eier
  • Größe der Eier: 36 x 28 Millimeter
  • Brutdauer: 17 Tage

Stadttaube

Überall, wo sich Menschen aufhalten, leben auch Stadttauben (Columba livia f. domestica). Sie stammen von der Felsentaube ab und haben sich an die Lebensbedingungen in Siedlungsgebieten gewöhnt. Stadttauben sind meist blaugrau oder bräunlich gefärbt. Sie brüten mehrmals im Jahr, sodass sie in vielen Städten zu einer Plage geworden sind. Die Tauben bauen ihre Nester in Nischen unter Gebäudedächern.

Taubennest - Stadttaube

Stadttaubennester sind an ihren Bestandteilen gut zu erkennen. Sie bestehen aus dünnen Halmen, Federn, Papier- und Kunststofffetzen.

  • Brutzeit: März bis August
  • Anzahl der Bruten im Jahr: 2 bis 4
  • Brutplatz: häufig an Gebäuden
  • Gelege: 2 bis 3 glänzend weiße Eier
  • Brutdauer: 18 Tage

Hinweis: Der Bestand der Stadttauben erhöht sich ständig durch Tiere, die aus Taubenschlägen entflogen sind.

Türkentaube

Das Gefieder der Türkentaube (Streptopelia decaocto) ist auf dem Rücken staubbraun, an der Brust rötlich gefärbt. Charakteristisch ist das schwarze Nackenband mit weißem Rand. Türkentaube leben in der Nähe der Siedlungsgebiete. Sie bauen in Bäumen oder an Gebäuden ein flaches, rundes Taubennest aus Reisig.

Taubennest - Junge Türkentauben
Taubennest mit jungen Türkentauben
  • Brutzeit: März bis Oktober
  • Anzahl der Bruten im Jahr: 2 bis 6
  • Größe der Eier: 30 x 23 Millimeter
  • Gelege: 2 weiße Eier
  • Brutdauer: 14 Tage

Hinweis: Bei einigen Taubenarten bildet das Präsentieren von Nistplätzen einen wichtigen Bestandteil des Balzrituals. Das Männchen der Türkentaube verharrt an geeigneten Nistplätzen und zeigt diese dem Weibchen. Wenn sich beide auf einen Ort geeinigt haben, kann der Bau des gemeinsamen Nests beginnen.

Turteltaube

Nur selten trifft man die Turteltaube (Streptopelia turtur) in mitteleuropäischen Regionen an. Die kleine Taubenart ist dabei gut an ihrem rötlichen Gefieder und den braun-schwarz gefleckten Flügeln zu erkennen. Turteltauben brüten in Hecken und Feldgehölzen. Sie bauen flache Reisignester.

Taubennest - Turteltaube
  • Brutzeiten: Mai bis September
  • Anzahl der Bruten im Jahr: 2 bis 6
  • Gelege: 2 weiße Eier
  • Größe der Eier: 32 x 25 Millimeter
  • Brutdauer: 14 Tage

Hinweis: Bei Taubenpärchen gelingt die Arbeitsteilung beim Nestbau perfekt. Das Männchen trägt das Nistmaterial zusammen, während das Weibchen das Nest gestaltet. Die Vögel wechseln sich auch bei der Nahrungssuche und der Brutpflege ab.

Häufig gestellte Fragen

Schlafen Tauben im Nest?

Während der Brutpflege schlafen die Tauben, die brüten, direkt auf dem Gelege im Taubennest. Ansonsten schlafen Tauben in Gruppen auf Bäumen, Stromleitungen oder in Gebäuden. Jungvögel, die gerade flügge geworden sind, schlafen oft noch einige Tage gemeinsam mit ihren Geschwistern. Die kleinen Vögel wärmen sich gegenseitig.

Nutzen Stadttauben ihre Nester mehrfach?

Viele Vogelarten nutzen ihre Nester mehrmals für die Aufzucht ihrer Jungen. Stadttauben bauen jeweils neue Nester, nutzen jedoch immer wieder die gleichen Brutplätze in ihrem Revier. Es kommt allerdings auch vor, dass sie ihre Eier direkt auf den Boden legen. Die Brutplätze der Stadttauben sind häufig mit einer dicken Kotschicht belegt.

Wie kann man dem Nestbau am Haus oder auf dem Balkon vorbeugen?

Gitter, Netze oder Nagelgitter verhindern, dass Tauben Ihren Balkon zum Nestbau nutzen. Selbstgebastelte Mobiles aus blinkenden, glitzernden Materialien sind ein wirksamer Schutz. Alternativ können Sie im Fachhandel erhältliche schwarze Rabenfiguren zur Abschreckung aufstellen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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