Achtung, Gefälle: Pool am Hang aufstellen

Ein Pool verhilft zur Abkühlung und bereichert jeden Garten. Allerdings wird das Aufstellen zur Herausforderung, wenn der Untergrund ein Gefälle aufweist. Wir erklären, wie Sie für den Pool einen Hang gekonnt ausgleichen.
Auf den Punkt gebracht
- für sicheren Stand muss Pool eben aufgestellt sein
- bei unebenem Gelände kann Becken rutschen, kippen oder bersten
- beim Ausgleichen muss der ebene Untergrund tragfähig und flächig belastbar hergestellt werden
- zwei Varianten für Ausgleich: Abgraben und Ausfüllen
- Hangsicherung nicht vergessen
Inhaltsverzeichnis
Gefahren bei Gefälle
Dass ein Pool möglichst waagerecht stehen sollte, liegt auf der Hand. Denn je schräger er steht, umso stärker neigt sich die Wasseroberfläche im Inneren und umso niedriger muss der Füllstand ausfallen, damit kein Wasser ausläuft. Allerdings birgt ein Standort im Gefälle auch einige echte Gefahren:
- Kippen des Pools bei verändertem Schwerpunkt in Schräglage
- Bersten der Poolwand durch übermäßigen einseitigen Wasserdruck
- Kollabieren der Poolkonstruktion durch nachgebende Stützen bzw. sackenden Untergrund
- Abrutschen des Hangs durch Auflast des Pools
Pool richtig eben aufstellen
Damit genau diese Schäden nicht auftreten, sollten Sie ein besonderes Augenmerk drauf richten, Ihren Pool auch am Hang immer eben aufstellen zu können. Gegebenenfalls müssen sie das Gefälle dabei mit einer der folgenden Varianten ausgleichen:
Hinweis: Je nach Pooltyp kann auch eine gewisse Geländeneigung von der Konstruktion aufgenommen werden. Achten Sie deshalb unbedingt auf die Herstellerangaben zu zulässigen Neigungen.
Variante 1: Abgraben
Die einfachste Möglichkeit, einen ebenen Untergrund zu schaffen, ist das Abgraben des Geländes. Im Gegensatz zum Aufschütten ist diese Vorgehensweise einfacher, sicherer und auch schneller, da „nur“ Boden entfernt wird und kein Material lagesicher und belastbar hinzugefügt werden muss.
Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Lage und Größe des Poolstandorts festlegen
- umlaufend um Pool mind. 50 Zentimeter Bewegungsfläche vorsehen (bei sehr geringen Gefällen nicht erforderlich)
- vom Tiefpunkt der Standfläche aus Boden mit Hilfe von Spaten, Spitzhacke oder Schaufel lösen
- Ebenheit der Standfläche mit Wasserwaage und Setzlatte kontrollieren
- hangseitigen Übergang zum bestehenden Gelände sichern
- abschließend Untergrund mit Feinschotter oder Sand und Abdeckplane für Pool vorbereiten
Variante 2: Anfüllen
Alternativ zum Eingraben in die Hangneigung können Sie eine ebene Standfläche für Ihr Wasserbecken auch durch ein Anfüllen der tieferliegenden Geländeteile erreichen. Entweder gelingt das Abgraben wegen felsigem Untergrund erst gar nicht, oder sie wollen ihr Becken lieber prominent herausheben, anstatt es – überspitzt formuliert – in der Erde zu versenken.
Ganz allgemein lassen sich die dabei erforderlichen Arbeitsschritte so zusammenfassen:
- Rasen oder anderen Bodenbewuchs entfernen
- verdichtungsfähiges Material (Erdreich, KFT, Mineralbeton etc.) lagenweise aufbauen und mit Rüttelplatte verdichten, Schichtdicke maximal 30 Zentimeter
- Oberfläche mit Wasserwaage und Setzlatte auf Ebenheit prüfen
- aus dem Gelände ragende Seite der Anfüllung gegen Abrutschen sichern
- Oberfläche mit Split oder Sand und Plane für Pool vorbereiten
Hangsicherung
Nun stellt sich sowohl beim Abgraben als auch beim Anfüllen die Frage, wie der Übergang zwischen ebener Fläche und bestehendem Gelände so ausgeführt werden muss, dass nichts rutscht. Denn gerät Erde erst einmal in Bewegung, sind die Auswirkungen meist enorm.
Als Sicherung gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Anböschung des Geländes
- Sicherung des Erdreichs mit Steinen (Naturstein, Betonsteine, Pflanzsteine etc.)
- Erstellung einer Stützwand
Böschungen sicher herstellen
Die einfachste und günstigste Form einer Sicherung ist dabei die Erstellung einer Böschung. Sie sichert das angeschüttete oder abgegrabene Gelände einfach unter Berücksichtigung der physikalischen Zusammenhänge:
- Lastverteilung von oben nach unten immer mit Ausbreitung im Winkel von 45 Grad zu den Seiten
- Bsp: Druck des Poolrands auf Erdreich: in 1 Meter Tiefe Kraft auch 1 Meter außerhalb des Poolrands
- Kraftverlauf im Erdreich = unkritisch
- Kraftverlauf durch Erdoberfläche = Rutschung/Bewegung des Erdreichs
Jede Böschung sollte daher immer in einem Winkel von 45° oder flacher angelegt werden.
Tipp: Beginnen Sie eine Böschung nicht unmittelbar am Poolrand, sondern geben Sie noch rund einen halben Meter als ebenen Bewegungsraum und vor allem Sicherheitsbereich hinzu.
Hangsicherung mit Steinen oder Mauern
Alternativ lassen sich Geländeveränderungen auch mit Mauern oder schweren Feldsteinen sichern. Dabei bieten sich zwei Lösungsmöglichkeiten:
- Sicherung durch Eigengewicht des Bauwerks
- Gründung über Fundamente mit Erdreich als Widerlager
Stützhöhen bis rund 50 Zentimeter lassen sich gut über eine normale frostfreie Gründung im Boden, oder durch großformatige Steinquader abdecken. Sobald die Stützhöhe darüber hinaus geht, sollten Sie allerdings unbedingt einen Statiker zur genauen Bestimmung der erforderlichen Maßnahme hinzuziehen.
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Häufig gestellte Fragen
Nein. Normalerweise werden ebene Bereiche immer mit einem minimalen Gefälle ausgestattet, so dass Niederschlagswasser abfließen kann. In diesem Fall wollen Sie aber explizit Wasser in Ihrem Becken haben, so dass eine Ableitung durch eine Neigung widersinnig wäre.
Meist wird ein Hang ohne Stützwand oder Steine intensiv bepflanzt. Damit verhindern Sie aber lediglich, dass Erde durch Regen weggespült wird. Eine echte statische Stützwirkung lässt sich dagegen nicht erreichen.
Ganz allgemein gilt: Je gerader, umso besser. Je nach Hersteller und Typ können die zulässigen Abweichungen variieren. Fragen Sie deshalb im Zweifelsfall beim Hersteller nach.