Vogeleier: welcher Vogel legt blaue Eier?

Immer wieder findet man im Garten oder in freier Natur Vogeleier. Vor allem besonders auffällige Eier erregen das Interesse, die zugehörige Vogelart kennen zu wollen. Doch welcher Vogel legt tatsächlich blaue Eier?
Auf den Punkt gebracht
- Vogeleier mehrerer Arten können blaue Färbungen annehmen
- Identifikation der Art: neben Farbe zahlreiche weitere Rahmenbedingungen rund um das Gelege
- je nach Umgebungsbedingungen: Färbungen variieren je nach Vogelart deutlich
Inhaltsverzeichnis
Blaue Eier: wer war es?
Blau gefärbte Vogeleier sind markant, sodass sie für uns Menschen von Weitem erkennbar sind. Man sollte meinen, dass sich eine so prägnante Färbung besonders leicht zuordnen lässt. Allerdings wird diese Aufgabe dadurch erschwert, dass es selbst bei dieser ungewöhnlichen Farbgebung verschiedene Ausprägungen gibt. Diese lässt sich verschiedenen Vögeln zuordnen:
Amsel
Weit verbreitet unter den Erzeugern blauer Vogeleier ist die Amsel (Turdus merula), wobei sie auch Schwarzdrossel genannt wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass blaue Eier häufig dieser Vogelart angehören.
- Eiform: oval bis kurzoval
- Färbung: grünblau mit türkis, Oberfläche mattglänzend und teilweise dunkle Flecken- oder Punkte
- Gelege: meist 4 bis 5, seltener auch 3 bis 6 Eier
- Standorte: bevorzugt in dichten Hecken, Sträuchern und Bäumen
- in bewohnten Gebieten selten bodennah
- Brutzeiten: März bis Juli
Mehr über Amseln
Dompfaff
Der Gimpel oder Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula) mit der markanten roten Brust zählt zu den Finken und weist recht verschiedene Eifärbungen auf, die oft blass, fast weiß sind, jedoch auch bis zu kräftigen Blaufärbungen hinreichen.
- Eiform: oval
- Färbung: Grundfarbe hellblau bis blaugrün, seltener trüb bläulich, zum stumpfen Ende hin: tiefbraune/schwarze Flecken
- Gelege: normalerweise 4 bis 6 Eier
- Standorte: Nadelwälder, lichte Mischwälder, Waldrandgehölze
- Brutzeiten: Mai bis Juli
Gartenrotschwanz
Der Name des Gartenrotschwanzes (Phoenicurus phoenicurus) lässt zwar anders vermuten, doch er legt trotzdem blaue Eier.
- Eiform: oval
- Färbung: homogen grünlich-blau bis türkis
- meist matt bis schwach glänzend, allerdings selten auch rötlich-braune Fleckung am stumpfen Pol
- Gelege: normalerweise 6 bis 7, selten auch 3 bis 9 Eier
- Standorte: Baumhöhlen/Astgabeln lichter Misch- und Laubwälder, Waldränder, Lichtungen
- Brutzeiten: Ende April bis Juli
Quelle: Roberto Zanon, Phoenicurus phoenicurus eggs, Bearbeitet von Hortica, CC BY-SA 3.0
Trauerschnäpper
Der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) bringt in unseren heimischen Mischwäldern seinen Nachwuchs zur Welt, obwohl er als Zugvogel nur zeitweise bei uns Station macht. Wegen der Neststandorte in Baumhöhlen sind blaue Eier dieser Vogelart nur sehr selten zu finden.
- Eiform: oval bis kurzoval
- Färbung: homogen hellblau bis blau-grünlich, selten sehr hell bis fast weiß
- Gelege: normalerweise 5 bis 8 Eier
- Standorte: Baumhöhlen, Nistkästen
- Brutzeiten: Mai bis Juni
Quelle: Arnstein Rønning, Ficedula hypoleuca egg, Bearbeitet von Hortica, CC BY-SA 4.0
Häufig gestellte Fragen
Die Färbung von Vogeleiern geht in erster Linie auf zwei unterschiedliche Pigmente zurück. Eines färbt blau, während das andere rot bis braun färbt. Je nach Vorhandensein und Intensität der einzelnen Pigmente kann eine blaue, grünblaue oder auch gänzlich andere Färbung auftreten. Die Farbe eines Vogels, seines Kopfes, Federkleides oder Schnabels hat nichts mit der Farbe seiner Eier zutun.
Die Färbung der Eier verfolgt zwei Hauptfunktionen. Einerseits soll eine Tarnung erfolgen, andererseits sollen die adulten Vögel ihr Gelege wiederfinden können. Bei blauen Färbungen dürfte vor allem das Auffinden der Eier eine wesentliche Rolle spielen.
Der Kuckuck ist als Schmarotzer in der Lage, seine Eifarbe an die Färbungen des Wirts-Geleges anzupassen. Jedes Kuckucksweibchen entwickelt je nach dem Nest der eigenen Aufzucht eine individuelle Eifarbe, darunter auch blau, die es sein Leben lang beibehält.