Salomonssiegel, Weißwurz, Polygonatum multiflorum – Steckbrief und Pflege

- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Schatten, Halbschatten
- Blütezeit
- Mai, Juni
- Wuchsform
- aufrecht, mehrjährig, Staude, Überhängend
- Höhe
- bis zu 60 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, kiesig, tonig
- Bodenfeuchte
- frisch, nass
- pH-Wert
- alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Spargelgewächse, Asparagaceae
- Pflanzenarten
- Stauden, Heilpflanzen, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Ziergarten, Wassergarten, Staudengarten
Das vielblütige Salomonssiegel, lateinisch Polygonatum multiflorum, wird unter anderem auch als Waldweißwurz oder Salomonssiegel bezeichnet. Aufgrund der Namens-Ähnlichkeit kommt es oftmals zu einer Verwechslung mit Polygonatum odoratum, dem echten Salomonssiegel. Weißwurz ist zwar eine Pflanze mit Heilwirkung, ist zugleich jedoch giftig. Die Pflege des Wald-Salomonssiegels, das mit weißen Blütenglöckchen begeistert, ist nicht aufwendig.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Pflanzengattung Waldweißwurz beinhaltet verschiedene Arten. Häufig anzutreffen ist beispielsweise Polygonatum multiflorum, die vielblütige Weißwurz, während etwa Polygonatum odoratum, die wohlriechende Weißwurz, seltener zu finden ist. Allerdings sind sich die beiden Arten sehr ähnlich, wodurch es sogar möglich ist, sie zu kreuzen.
Zu finden ist das Wald-Salomonssiegel hauptsächlich in lichten Laubwäldern, es kann jedoch auch im heimischen Garten, beispielsweise am Gehölzrand, gepflanzt werden. Typisch für die Pflanze sind die schräg stehenden Stängel, an deren Seiten in regelmäßigen Abständen Blätter wachsen. Ebenfalls typisch sind die herrlichen, weißen, herabhängenden Blüten. Die Blütezeit der sagenumwobenen Pflanze ist von Mai bis Juni, wobei sich im August und September die blauschwarzen, giftigen Beeren bilden.
In früheren Zeiten wurden der Pflanze sogar magische Fähigkeiten zugesprochen: Mit ihrer Hilfe sollte es möglich sein, verschlossene Türen zu öffnen. Heutzutage wird sie aufgrund ihrer Heilwirkung teilweise noch in der Pflanzenheilkunde verwendet.
Allerdings muss Vorsicht walten gelassen werden, denn ein vielblütiges Salomonssiegel ist toxisch. In der Vergangenheit wurde die Waldweißwurz gegen Rheuma, Gicht, Herzschwäche sowie Diabetes verwendet. Die Pflanze benötigt nicht viel Pflege, sodass für deren Wachstum kein großer Aufwand notwendig ist.
Standort
Polygonatum multiflorum wächst bevorzugt in schattigen sowie halbschattigen Lagen. Dabei bevorzugt die Pflanze einen gut durchlässigen, feuchten und lockeren Boden. Vor allem in leicht sumpfigen sowie waldreichen Gebieten gedeiht sie besonders gut. Wird im Frühling reichhaltig gemulcht, wirkt sich das förderlich auf das Wachstum aus.
Pflanzen
Ist nicht nur ein einziges vielblütiges Salomonssiegel gewünscht, sondern sollen gleich mehrere Pflanzen gesetzt werden, dann empfiehlt sich ein Abstand von circa 25 Zentimetern. Die Pflanzung selbst ist am besten im Frühjahr vorzunehmen. Bei günstigen Bedingungen können sich die Rhizome zu Horsten ausbilden und sind so in der Lage, selbst größere, schattige Flächen, auszufüllen.
Frosthärte
Ein vielblütiges Salomonssiegel ist nicht nur mehrjährig, sondern hierzulande auch gut frosthart und somit für die Kultur im heimischen Garten geeignet.
Pflege
Ein vielblütiges Salomonssiegel ist eine sehr genügsame Pflanze. So ist es zum Beispiel nicht notwendig, verblühte Stiele abzuschneiden, da diese sommergrün sind. Zudem würde das Zurückschneiden die Staude selbst nur unnötig schwächen. Aufgrund dessen ist es ratsam, die Pflanze einfach stehenzulassen. Erst im Herbst erfolgt ein Rückschnitt bis zum Boden. Bei Jungpflanzen sollte man darauf achten, dass diese während ihrer Entwicklungsphase in regelmäßigen Abständen gegossen werden. Sie dürfen niemals austrocknen.
Düngen
Ein vielblütiges Salomonssiegel bedarf, bevor der Austrieb im Frühling beginnt, einer Volldüngergabe. Ist diese erfolgt, ist keine weitere Düngung notwendig.
Vermehrung
Die Pflanze kann durch Rhizom-Teilung, selbst nach einigen Jahren noch, vermehrt werden.
Hierfür geht man am besten wie folgt vor:
- kräftige Wurzelstöcke auswählen
- diese teilen
- etwa in der gleichen Tiefe wie vorher einpflanzen
Wichtig ist jedoch, dass die neu eingesetzt Pflanzen während der nächsten Jahre in Ruhe wachsen können, bevor eine erneute Teilung der Wurzelstöcke vorgenommen wird.
Schädlinge
Ein vielblütiges Salomonssiegel kann von den Larven der sogenannten Salomonssiegel-Blattwespe befallen werden. Die Larven richten an der Pflanze einen großen Schaden an. In der Regel bleiben nach einem Befall sogar nur die Rippen bestehen. Im Idealfall wird ein Befall frühzeitig bemerkt und sofort sämtliche Raupen abgesammelt.
Im Anschluss daran sollte bei dem Wald-Salomonssiegel eine Behandlung mit einem Insektizid erfolgen. Als Abhärtung gegen etwaige Schädlinge ist es ebenfalls möglich, die Pflanze zu Beginn des Frühjahrs mit einem Meerrettich- oder Knoblauchsud zu bespritzen.
Verwendung
Die Pflanze wurde vor allem in früheren Zeiten aufgrund ihrer Heilwirkung geschätzt. Zu beachten ist jedoch, dass ein vielblütiges Salomonssiegel äußerst giftig ist. Das gilt hauptsächlich für die Beeren der Pflanze. In diesen sind Saponine sowie weitere Giftstoffe enthalten. Eine Bestätigung älterer Informationen, die aussagen, dass hier herzwirksame Herzglykoside vorhanden sind, konnte jedoch nicht bestätigt werden.
Richtig ist dagegen, dass die Pflanze Flavonoide sowie steroidale Saponine enthält. Diese finden, vor allem wegen ihrer antibakteriellen Wirkungsweise, in der Wundheilung Verwendung. Außerdem wird die Droge ebenfalls aufgrund ihrer schleimlösenden Wirkung eingesetzt.
Befindet sich ein vielblütiges Salomonssiegel im eigenen Garten, ist unbedingt darauf zu achten, dass weder die komplette Pflanze noch Teile davon verschluckt werden. Sollten beispielsweise Kinder ein Stück der Pflanze versehentlich in den Mund stecken, ist aufgrund deren Giftigkeit sofort ein Arzt aufzusuchen.
Sorten
Neben den beiden beschriebenen Pflanzen existieren noch etwa mehr als 70 Arten dieser Pflanzengattung. Diese sind vor allem auf der Nordhalbkugeln, in den gemäßigteren Gebieten aufzufinden. Hierzulande sind zum Beispiel folgende, weitere Arten verbreitet.
Sorte | Wuchshöhe | Blütezeit | Blütenfarbe | Sonstiges |
---|---|---|---|---|
Polygonatum humile | 15 bis 25 cm | Mai bis Juni | weiß | auch „niedrige Weißwurz“ halbschattiger bis schattiger Standort frisch-feuchter Boden |
Polygonatum biflorum | 80 bis 150 cm | Mai bis Juni | weiß | auch „Großes Salomonssiegel“ schattiger Standort für größere Anlagen geeignet |
Polygonatum stenanthum | bis 80 cm | Mai bis Juni | weiß | auch „Schmalblütiges Salomonssiegel“ halbschattiger, absonniger Standort frischer Boden |
Polygonatum x hybridum „Weihenstephan“ | bis 90 cm | Mai bis Juni | weiß | schattiger bis halbschattiger Standort durchlässiger Boden |