Flügel-Ginster, Genista sagittalis – Steckbrief, Pflege-Infos + Bilder

- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- Mai, Juni, Juli
- Wuchsform
- aufrecht, Zwergstrauch
- Höhe
- bis 30 Zentimeter
- Bodenart
- steinig, sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- sehr trocken
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Schmetterlingsblütler, Fabaceae, Leguminosae
- Pflanzenarten
- Bodendecker, Gartenpflanzen
- Gartenstil
- Heidegarten, Steingarten
Flügel-Ginster, Ramsele oder Genista sagittalis – der Bodendecker mit den filigranen Schmetterlingsblüten hat viele Namen. Dank seiner robusten Natur und dem pflegeleichten Charakter eignet er sich bestens für Hobbygärtner ohne Erfahrung und ohne grünen Daumen. Damit er blüht und gedeiht, ist aber dennoch etwas Grundwissen von Nöten.
Der Flügel-Ginster ist ein dekorativer, rasenbildender Lückenfüller, der sich bei guten Voraussetzungen schnell ausbreitet und wenig Aufwand in der Kultur erfordert. So anspruchslos Genista sagittalis aber auch ist, die Zeigerpflanze mit den interessanten Blüten kann Pflegefehler dennoch übelnehmen. Wer aber ein paar einfache Faktoren bei der Kultur beachtet, kann an der Ramsele lange Freude haben und durch das gezielte Pflanzen sogar die Gartenpflege im Allgemeinen verringern – und das über Jahre hinweg.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der ideale Standort für den Flügel-Ginster ist sonnig und trocken. Wind bereitet dem Zwergstrauch keine Probleme, daher macht er sich gut auf exponierten Hügel oder in Steingärten mit Gefälle. Ein erhöhter Standort hat zudem den Vorteil, dass ein guter Wasserablauf sichergestellt ist.
Leicht schattig darf die Pflanzstelle aber ebenfalls sein. Bei geringerem Lichteinfall bildet die Ramsele mehr Blätter aus, wirkt also grüner und üppiger. In der prallen Sonne wirft der Flügelginster die meisten Blätter zum Schutz vor allzu starker Verdunstung ab. Weiterhin wichtig zu wissen ist, dass Genista sagittalis sind selbst vergleichsweise schnell ausbreiten kann. Der gewählte Standort sollte also ein wenig Platz für die Ausbreitung bieten.
Pflege
Substrat
Der Flügelginster wächst in der Natur auf kargen, vergleichsweise nährstoffarmen und trockenen Böden mit einem geringen Kalkgehalt. In Kübel und Garten benötigt er selbstverständlich die gleichen Faktoren.
Das optimale Substrat für die Ramsele ist daher:
- schwach sauer
- lehmig
- sandig bis steinig
- gut durchlässig
- nährstoffarm
- kalkarm
Wer keine passende Erde im Garten zur Verfügung hat, kann selbst ein geeignetes Substrat für den Zwergstrauch anmischen. Drei Teile Pflanzenerde werden mit einem Teil Sand oder Kies vermischt. Dazu wird etwas Tonpulver und Wasser gegeben, um eine leicht lehmige Konsistenz zu erzielen. Ist im Garten bereits Lehmerde vorhanden, kann diese mit ein wenig Sand oder Kies aufgelockert werden.
Extra-Tipp: Der Flügel-Ginster passt wunderbar in Heidegärten, Steingärten oder in Kübel, kombiniert mit anderen Schmetterlingsblütlern.
Pflanzen
Robust, winterhart und generell widerstandsfähig kann der Flügel-Ginster im Prinzip von Frühjahr bis Herbst in den Garten gepflanzt werden. Optimal ist aber trotz allem der Frühling, nach dem letzten Frost. Bei einer Pflanzung in dieser Zeit hat die Ramsele ausreichend Zeit um Wurzeln zu schlagen und sich auch auf härtere Winter vorzubereiten.
Da Genista sagittalis lediglich flache Wurzeln ausbildet, muss kein allzu tiefes Loch ausgehoben werden. Nötig ist dies nur dann, wenn ein Substrataustausch stattfinden soll. Zudem sollte dem Zwergstrauch rund um die Pflanzstelle etwas Raum gegeben werden. Immerhin schafft er es auf eine Wuchsbreite von 50 bis 80 Zentimetern.
Gießen
Wie leicht die Pflege des Flügel-Ginsters ist, zeigt sich bereits beim Gießen. Obwohl der Zwergstrauch lediglich flache Wurzeln ausbildet, kann er sich gut über die Feuchtigkeit aus dem Boden versorgen. Das Wässern ist daher eigentlich nur dann von Nöten, wenn der Boden stark austrocknet und kein Niederschlag fällt. Das gilt sowohl für den Sommer als auch für den Winter.
Wurde der Ginster in die pralle Sonne gepflanzt, ist das Gießen öfter nötig als im Schatten. Allerdings ist dennoch Vorsicht geboten. Die Ramsele wirft vor allem in der Sonne Blätter ab, um die Verdunstung zu reduzieren. Staunässe bekommt ihr daher gar nicht gut. Es sollte daher möglichst nicht schwemmend, dafür aber häufiger in kleinen Mengen gewässert werden.
Wiederum gilt: Der Flügelginster reagiert empfindlich auf Kalk. Er sollte daher keinesfalls mit hartem Leitungswasser gegossen werden. Besser ist abgestandenes Leitungswasser, Teichwasser oder Regenwasser.
Düngen
Karg und nährstoffarm, so mag es der Flügelginster. Eine Düngung ist daher nicht nötig. In den Garten gepflanzt, wird sie erst nach vielen Jahren – wenn überhaupt – notwendig. Im Kübel kann eine zusätzliche Nährstoffgabe schon etwas früher angeraten sein.
In jedem Fall sollte aber ein organischer und kein mineralischer Dünger gewählt werden. Geeignet sind daher beispielsweise Teichwasser und kleine Mengen Komposterde. Wirklich sinnvoll ist das Düngen des Zwergstrauchs aber erst, wenn die Wuchskraft nachlässt. Die Nährstoffzufuhr erfolgt idealer Weise im Frühjahr.
Schneiden
Ein Verschnitt ist bei dem Flügelginster nicht erforderlich – aber möglich. Ratsam ist es zudem, vertrocknete Triebe zu entfernen. Aber Vorsicht! Wenn eine flächige Ausbreitung gewünscht wird, sollte nicht zu früh zur Schere gegriffen werden.
Nach der Blüte legen sich einige Triebe auf den Boden und werden zu sogenannten Legetrieben. An den Auflageflächen auf der Erde entspringen Wurzeln. Oberhalb davon entwickeln sich senkrechte Triebe. Werden diese entfernt, wird also das Wachstum eingeschränkt. Wichtig ist es in diesem Fall, nur vertrocknete Abschnitte zu entfernen.
Der Rückschnitt erfolgt idealerweise im zeitigen Frühjahr, vor dem neuen Austrieb. Alternativ kann auch im frühen Herbst geschnitten werden. Wie erwähnt, ist diese Maßnahme aber nicht zwingend nötig. Die vertrockneten Teile geben beim Verrotten Nährstoffe frei und wirken dadurch als natürlicher und sanfter Dünger.
Extra-Tipp: Beim Verschneiden sollten Handschuhe getragen werden. Die enthaltenen Giftstoffe können zu Reizungen auf der Haut führen.
Vermehren
Die Vermehrung von Genista sagittalis ist auf zwei Wegen möglich. Zum einen durch die Samen, die nach dem Abblühen in den Hülsen entstehen. Aus den Schoten gelöst, können die Samen im Frühjahr direkt im Freiland gesät werden. Während der Keimung sollten sie leicht feucht aber nicht nass gehalten werden.
Deutlich einfacher und schneller ist die Vermehrung des Flügelginsters über Ausläufer beziehungsweise Teilung. Nach der Blüte im frühen Sommer bilden sich bei dem Flügelginster die bereits erwähnten Legetriebe aus. Über diese gewinnt das Gewächs an Umfang. Zugleich erlauben diese aber auch eine Teilung der Pflanze. Bewurzelte, oberirdische Triebe können bei einer Länge von zehn bis 20 Zentimetern von der Mutterpflanze abgetrennt und an den gewünschten Standort versetzt werden.
Zu beachten ist hierbei, dass möglichst viele Wurzeln mitzunehmen sind. Das Ausgraben sollte daher vorsichtig und in einem großen Umkreis erfolgen, muss jedoch nicht sehr weit in die Tiefe gehen. In der Regel reicht ein Aushub von zehn Zentimetern aus.
Überwintern
Bis zu 23° Celsius hält Genista sagittalis im Freiland problemlos aus. Ein Frostschutz ist im Garten also nicht erforderlich. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet. Vor allem in Wintern ohne Schnee oder mit generell wenig Niederschlag besteht diese Gefahr. Ab und an eine kleine Menge Wasser zuzugeben ist dann also sinnvoll. Das vorsichtige Gießen sollte jedoch nur an frostfreien Tagen erfolgen, damit das Wasser auch aufgenommen werden kann.
Kübelkultur
Als Bodendecker breitet sich der Flügel-Ginster gerne und auch recht schnell weitläufig aus und füllt beispielsweise Lücken im Steingartenbeet. Allerdings ist er auch gut für die Kübelkultur geeignet. Hier ergeben sich bei der Pflege allerdings kleine Differenzen zur Kultur im Freiland.
So steht im Pflanzgefäß weniger Substrat zur Verfügung, was einen geringeren Vorrat an Flüssigkeit und Nährstoffen bedeutet. Dadurch wird Gießen und Düngen in kürzeren Abständen erforderlich. Gewässert wird, sobald die oberen Erdschichten trocken sind. Günstig ist es, häufiger aber in kleinen Mengen zu gießen. Selbstverständlich sollte wiederum weiches Wasser verwendet werden.
Bei der Düngung verhält es sich ähnlich. Teichwasser, eine kleine Menge Komposterde aufgelöst in Wasser oder ein organisches Düngemittel bieten sich an. Es reicht hierbei aus, zusätzliche Nährstoffe einmal jährlich im Frühjahr mit Beginn des Austriebs zuzuführen.
Im Freiland ist der Ginster gut frosthart und winterfest. Im Kübel wird der Zwergstrauch jedoch deutlich empfindlicher. Es bietet sich daher an, zumindest in harten Wintern einen Extra-Schutz anzubringen. Das Umwickeln des Pflanzgefäßes mit Gartenvlies reicht aus. An sehr exponierten Stellen sollte der Kübel zusätzlich von unten isoliert werden. Eine Unterlage aus Styropor oder Brettern bietet sich dafür an.
Umtopfen und Umpflanzen
Obwohl sich der Flügelginster recht schnell ausbreitet, ist das Umpflanzen und Umtopfen nur selten von Nöten. Bei der Kübelkultur reicht in der Regel ein Substratwechsel aller vier Jahre aus. Im Freiland kann übermäßiges Wachstum mit einem gelegentlichen Verschnitt in Schach gehalten werden.
Wer dennoch einen Standortwechsel in Betracht zieht oder einen Erdwechsel vornehmen möchte, sollte den Flügelginster im Vorfeld für ein paar Tage trocken halten. Das erleichtert die Arbeit und verringert den Aufwand. Vor dem Einsetzen am neuen Standort oder Erdwechsel kann der Wurzelballen kurz in Wasser getaucht werden. Alternativ ist ein schwemmendes Gießen angeraten. Dadurch wird das Anwachsen beschleunigt.
Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge, Krankheiten und Pflegefehler
Genista sagittalis ist ausgesprochen robust. Krankheiten und Parasiten haben daher meist keine Chance, auf der Pflanze Fuß zu fassen. Anders verhält es sich bei Pflegefehlern. Zu viel Wasser oder ein zu reichhaltiges Substrat zeigen sich erfahrungsgemäß am häufigsten für vermindertes Wachstum oder gar das Eingehen verantwortlich.
Daher sollte lieber zu wenig als zu viel gepflegt werden. Ab und an wässern, maximal einmal jährlich düngen und ansonsten in Ruhe lassen – das mag der Ginster am liebsten. Lediglich im Kübel darf und sollte es etwas mehr Pflegeaufwand sein. Zeigen sich Probleme und Veränderungen, sollten daher zunächst die Umstände unter die Lupe genommen werden. Bereits ein zu häufiges Gießen reicht aus, um das Wachstum deutlich zu verlangsamen und für das Abfallen der meisten Blätter zu sorgen.
Vorsicht: Der Flügel-Ginster ist giftig
Alle Teile der Ramsele sind giftig. Kinder, die gerne mal hier und da etwas abreißen oder verspielte Tiere, die hin und wieder Pflanzen anknabbern, sollten also dringend von dem Flügel-Ginster ferngehalten werden.
Das enthaltene Gift Spartein wirkt in kleinen Dosen anregend. Bei der Aufnahme größerer Mengen kann es hingegen zu Lähmungen führen. Wenn eine orale Aufnahme befürchtet wird, sollte umgehend ein Arzt beziehungsweise Tierarzt aufgesucht oder bei bereits bestehenden Symptomen ein Notarzt verständig werden. Dieser ist dringend über das Vorhandensein des Ginsters zu informieren.