Gewächshaus-Erde austauschen und auffrischen

Ein Gewächshaus im Garten bringt einige Vorteile. Einerseits kann die Ernte verlängert und anderseits die Ernteerträge erhöht werden. Dazu ist aber eine gute Zusammensetzung der Gewächshaus-Erde notwendig. Mehr dazu nachfolgend.
Auf den Punkt gebracht
- Zusammensetzung der Gewächshaus-Erde wichtig für gute Ernte
- Substrat nicht zwingend jährlich austauschen
- meist reicht eine regelmäßige Auffrischung der Gewächshaus-Erde
- Fruchtfolge ist zu beachten
Inhaltsverzeichnis
Gewächshaus-Erde – Zusammensetzung
Die Zusammensetzung, Struktur und Nährstoffgehalt der Erde im Gewächshaus ist für den Anbau und einer guten Ernte von Gemüse ausschlaggebend.
Die verwendete Erde sollte folgende Merkmale aufweisen:
- locker und luftig
- krümelig bis feinkrümelig
- nährstoffreich
- darf nicht verdichten
- keine Bildung von Staunässe
Eine gute Erde für das Gewächshaus sollte wie folgt gemischt werden:
Gartenerde
- mindestens ein Drittel
- kann locker oder fest sein
Pferde- und Kuhmist
- sehr gute Alternative zu Kompost
- enthält viele Nährstoffe
- Herkunft beachten
- nur aus Bio-Haltung verwenden
Kompost
- falls kein Mist vorhanden ist
- sehr nährstoffreich
- zu einem Drittel verwenden
Lehm
- zwölf Teile Lehm einarbeiten
- nicht zu viel verwenden
- verfestigt Boden
- zu trockener Boden wird feuchter
Sand
- sechs Teile Sand
- lockert Böden auf
- bringt Feuchtigkeit in den Boden
- nicht zu viel, setzt Nährstoffgehalt herab
Torf
- nicht sehr umweltfreundlich
- senkt jedoch pH-Wert des Bodens
- nur Einsatz, wenn Boden saurer werden soll
- vorher unbedingt pH-Wert messen
Kalk
- Einsatz bei zu saurem Boden
- zwölf Teile Kalk verwenden
- verbessert Bodenstruktur
- vor Pflanzzeit einarbeiten
Rindenmulch
- nährstoffreich
- hält Feuchtigkeit im Boden
- ganz jährlich über Erde geben
Hinweis: Sollte eine Aussaat erfolgen darf die Erde nicht zu nährstoffreich sein. Nach Möglichkeit kein Kompost verwenden, sondern Sand einsetzen.
Auffrischen meist ausreichend
Die Erde im Gewächshaus wird während einer Gartensaison intensiver beansprucht als im Freiland. Die Pflanzen entziehen dem Boden regelmäßig Nährstoffe und daneben zersetzen die Mikroorganismen die einzelnen Bodenbestandteile in einem Treibhaus schneller als in einem ganz normalen Gartenboden. Dennoch ist ein Austauschen der Gewächshaus-Erde nicht jährlich notwendig. In der Regel reicht ein Auffrischen des Bodens, also Zufuhr neuer Pflanzennahrung vollkommen aus.
Das Auffrischen oder besser eine regelmäßige Nährstoffzufuhr kann auf verschiedene Weise erfolgen:
- Einarbeitung von verrottetem Rindermist
- vor Pflanzung der Sommerkulturen untergraben
- jährlich 6 kg Dung pro Quadratmeter Fläche
- Einarbeitung auch im Spätherbst möglich
Verwendung von Pferdemist
- vor Einarbeitung ein Jahr mit Torf oder Erde gut ablagern
- Einarbeiten wie Rindermist
Hinweis: Bei regelmäßiger Verwendung von Stallmist wird Fruchtbarkeit des Bodens lange erhalten. Ein Austauschen der Erde ist dann nicht jährlich notwendig.
Kalkstickstoff & Kompost
- gute Alternative zum Stallmist
- Kompost muss gut gereift und gesiebt sein
- regelmäßig 5 bis 10 cm hohe Schicht auftragen und einarbeiten
- dazu alte Erde in gleicher Höhe entfernen
- allerdings können Wildkräuter auflaufen
- daher pro Quadratmeter Fläche 150 g Spezialkalkstickstoff zu mischen
Düngetorf
- für schwere und leichte Böden geeignet
- dennoch Einsatz von Stalldung notwendig
- einseitiger, länger anhaltender Einsatz von Torf vermulcht Boden
- dadurch Wasseraufnahme erschwert
Einsatz von Jauchen
- gut geeignet Brennnessel- oder Beinwelljauche
- nährstoffreich
- schützen vor Versalzung des Bodens
Gießwasser mit Kompost
- Kompost ins Gießwasser geben
- öfters und gründlich umrühren
- muss sich gut auflösen
- abseihen und gießen
Fruchtfolge beachten
Ganz wichtig ist es auch eine Fruchtfolge zu beachten, um nicht ständig die Erde im Gewächshaus austauschen zu müssen. Die unterschiedlichsten Pflanzen haben auch unterschiedliche Ansprüche an die Bodennährstoffe, daher ist eine richtige Reihenfolge im Anbau notwendig, damit diese auch optimal genutzt werden können. Normal ist der Boden in der Lage sich selbst zu regenerieren, allerdings ist dazu Zeit notwendig. Mit anderen Worten es sollten nicht jedes Jahr immer die gleichen Pflanzen an denselben Standort gepflanzt werden. Empfehlenswert ist immer eine Pause von mindestens drei Jahren.
Hinweis: Daneben ist eine sorgfältige und tiefgreifende Bodenbearbeitung stets notwendig, um eine Austrocknung oder Vernässung des Unterbodens zu vermeiden.
Experten raten…
die Erde im Gewächshaus alle drei bis vier Jahre auszutauschen. Falls die Erde noch nicht vollständig ausgelaugt ist, reicht meist die Abtragung der obersten Schicht in Höhe von 20 bis 30 cm und Aufbringung frischer Erde. Sollte jedoch der Boden keinen Nährstoffgehalt mehr aufweisen, ist ein kompletter Austausch fällig. Dazu wird eine Erdschicht von 40 bis 50 cm getauscht. Der beste Zeitpunkt dafür ist Ende März bis Mitte April. Jedoch sollte vor einem kompletten Austausch eine Bodenanalyse gemacht werden. Diese sollte Angaben zum pH-Wert und Humus- und Nährstoffgehalt enthalten.
Gründe für Austausch
Bei der Verwendung von anorganischem Dünger wird das Wachstum der Bodenlebewesen gehemmt und damit verbunden ist eine stetige Auslaugung des Bodens mit dem Ergebnis, dass die Erde in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden muss.
Die Pflanzen selbst zeigen an, wenn im Boden nicht mehr der entsprechende Nährstoffgehalt vorhanden ist.
Folgende Merkmale treten dann auf:
- Bodenpilze wie Fusarium oder Nematoden im Boden enthalten
- Vitalität der Pflanzen fehlt
- Einsatz von größeren Mengen an Düngemitteln notwendig
- schlechter Wasserablauf
- vermehrtes Auftreten von Schädlingen wie Blattläuse, Trauermücken
- aufgehellte Blätter, kleine Früchte (Magnesiummangel)
- gehemmtes Wachstum (Kaliummangel)
- Blattfall, Minderwuchs (Phosphormangel)
- weiße Blätter (Eisenmangel)
Häufig gestellte Fragen
In der Regel stehen dann die Pflanzen zu dicht, dann haben Schimmelpilze ein leichtes Spiel. Daneben sollte aber auch unbedingt die Luftfeuchtigkeit und Temperatur regelmäßig kontrolliert werden. Bei Temperaturen zwischen 15 und 25 °C ist normalerweise eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 83 Prozent ausreichend.
Der Grund für die Verfärbung können Algen sein. Mit anderen Worten ist ein falsches Gießverhalten und eine unzureichende Lüftung des Gewächshauses dafür verantwortlich. Die Erde sollte dann etwas trockener gehalten werden, darf aber niemals austrocknen. Weiterhin sollte dann mehrmals gelüftet werden, also öffnen der Dachluken, Fenster und Türen.
Dabei kommt es darauf an, was angebaut werden soll, ausschlaggebend sind dabei die Wurzeltiefe der jeweiligen Pflanzen. Sollen beispielsweise nur Flachwurzler wie Kräuter oder Blattgemüse angebaut werden, reichen 10 bis 20 cm. Anders sieht es bei Hülsenfrüchten, Stängel,- Frucht- und Wurzelgemüse aus, hier sollte die Tiefe mindestens 50 cm betragen.