How to: alte Klärgrube als Wasserspeicher nutzen

Alte Klärgruben bleiben häufig ungenutzt, doch wären sie eine ideale Möglichkeit, um sie in eine Zisterne zu verwandeln. Bevor eine Klärgrube als Wasserspeicher nutzbar ist, müssen Sie einige Vorbereitungen treffen.
Auf den Punkt gebracht
- Klärbecken vollständig abpumpen
- Becken mehrmals reinigen
- Becken ausschließlich für Brauchwasser verwenden
- Becken im Winter vollständig entleeren
Inhaltsverzeichnis
Klärbecken für Brauchwasser
Ältere Häuser sind in der Regel mit einem eigenen Klärbecken ausgestattet. Spätestens mit dem Anschluss an das Kanalnetz, dass flächendeckend ausgebaut wird, stellen sich viele die Frage, ob das stillgelegte Klärbecken noch sinnvoll nutzbar ist. Gerade in den letzten Jahren, mit zunehmend hießen und trockenen Sommermonaten, können alte Klärgruben wieder reaktiviert und als Wasserspeicher genutzt werden.
Um das Becken als Regenwasserspeicher zu nutzen, sollten einige Voraussetzungen gegeben sein:
- Standort in der Nähe von Regenrinnen
- in der Nähe des Gartens
- Oberseitiger Zugang
Um das Klärbecken später umbauen zu können, muss es möglich sein, dass das Wasser wieder entnommen werden kann. Dazu sollte das Becken von oben zugänglich sein. Bei der Umsetzung ist meist eine Pumpe erforderlich, damit das Wasser später für den Garten oder als Brauchwasser in anderen Bereichen genutzt werden kann.
Hinweis: Beim Umbau könnte zwar nachträglich eine Öffnung oberseitig gemacht werden, der Aufwand bei alten Becken ist jedoch meist sehr groß.
Klärgrube völlig entleeren
Bevor es an den Umbau geht, ist es besonders wichtig, dass das Klärbecken vollständig entleert wird. Sind im Becken Fäkalreste enthalten, kann das gesamte Wasser innerhalb kurzer Zeit kontaminiert werden und das gesamte aufgefangene Wasser muss wieder entleert werden.
Viele unterschätzen, wie viele Reste noch in einem stillgelegten Becken enthalten sind. Hinzu kommt der Umstand, dass stillgelegte Becken nicht immer vollständig dicht sind. Dadurch kann es bereits zu einem Wassereintritt gekommen sein, was sich mit den Resten im Becken mischt.
Tipp: Manchmal übernehmen Landwirte kostengünstig das Auspumpen und bringen die Reste zum nächstgelegenen Klärwerk.
Becken reinigen
Bevor Sie das Becken als Wasserspeicher nutzen können, ist eine vollständige Grundreinigung unverzichtbar. Ideal ist es, wenn Sie dies mit dem Hochdruckreiniger machen. Meist ist es notwendig, das Becken mehrmals zu reinigen und das Wasser immer wieder zu entsorgen.
Dazu ist geeignete Bekleidung unverzichtbar, vor allem, wenn Sie diese Aufgabe selbst übernehmen wollen. Es gibt allerdings auch professionelle Reinigungsfirmen, die diese Aufgabe übernehmen.
Wenn Sie dies selber machen, sollten Sie folgende Ausrüstung haben:
- wasserfester Anzug
- Schutzbrille
- hohe Gummistiefel
- lange Handschuhe
Becken umbauen
Der Vorteil der Umwandlung von einer Klärgrube zu einem Wasserspeicher ist, dass der Aufwand verhältnismäßig gering ist. Sie können vor der Befüllung mit Wasser prüfen, ob das Becken dicht ist und gegebenenfalls mit wasserfester Dichtmasse nachträglich noch abdichten.
Der wichtigste Punkt bei der Umsetzung ist jedoch ein geeignetes Pumpensystem, damit Sie das Wasser auch wieder nach oben befördern können. In der Regel reicht dafür eine einfache Wasserpumpe aus, die es im Handel für wenige Hundert Euro gibt. Die Pumpe hat zudem den Vorteil, dass Sie im Garten auch ausreichend Druck bekommen, um bequem mit dem Schlauch auch weitere entfernte Bereiche zu gießen.
Wintervorbereitungen
Damit Sie möglichst lange etwas von Ihrem Wasserspeicher haben, ist es wichtig, das Becken regelmäßig zu pflegen. Der Aufwand ist verhältnismäßig gering, denn Sie müssen es lediglich im Winter entleeren. Dadurch ist das Risiko von Frostschäden gering.
Zum Entleeren gehen Sie folgendermaßen vor:
- Becken im Spätherbst abpumpen
- ca. 10 cm Wasser im Becken belassen
- Becken nach dem Entleeren auf Schäden kontrollieren
- Wasserpumpe ebenfalls entleeren
Damit kein neues Wasser mehr während des Winters ins Becken kommt, machen Sie zudem alle Zuläufe zum Becken dicht.
Häufig gestellte Fragen
Nein, wird eine Klärgrube als Zisterne genutzt, gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, diese auf Dichtheit zu prüfen.
Grundsätzlich gibt es kein Limit, wie lange Brauchwasser im Auffangbecken stehen darf. Es empfiehlt sich aber das Becken regelmäßig zu leeren, damit die Keimbelastung nicht zu hoch wird.
Die Kosten sind abhängig vom jeweiligen Entsorger. Es können Kosten für die Anlieferung und die Entsorgung anfallen.