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Paprika werden nicht rot: woran liegt es? Kann er nachreifen?

Grüner Paprika
Hortica Garten-Tipps

Das Ende des Sommers naht, doch die Paprika (Capsicum) werden einfach nicht rot. Kommt hierzulande häufiger vor als gedacht. Keine Bange, es gibt Lösungen für dieses Problem, damit keine Schote verkommt.

Paprika werden nicht rot: Ursachen

Damit die Früchte roter Paprikasorten ausreifen und rot werden können, sind zwei Faktoren entscheidend: Wärme und Zeit. Wird der Paprika einfach nicht rot, ist es entweder zu kalt oder der Reifeprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Hinweis:

Gelb und Orange sind keine Zwischentöne auf dem Weg zu Rot, sondern sortentypische Endfärbungen. Die Schoten sind erntereif!

Reifezeit von Paprika

Der Reifeprozess von Paprika kann 50 bis 120 Tage andauern, jeweils abhängig von der Sorte. Informieren Sie sich also, wann der von Ihnen angebaute Paprika normalerweise reifen müsste. Möglicherweise machen Sie sich unnötig Sorgen. Berücksichtigen Sie auch, dass der Reifezeitpunkt nur in etwa vorhergesagt werden kann, da er vom Wetter stark beeinflusst wird.

Paprika früh pflanzen

Paprika-Samen zum Vorziehen
Paprika gehören zu den Gemüsepflanzen, bei denen sich ein Vorziehen empfiehlt.

Zwar darf diese frostempfindliche Gemüsesorte erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Beet gesetzt werden, dennoch können Sie etwas tun, damit Paprika möglichst viel Zeit zum Reifen bekommt:

  • am besten schon Anfang März im Haus vorziehen
  • alternativ größere Jungpflanzen kaufen
  • nicht viel später als an Eisheiligen pflanzen
  • freie Kapazitäten im Gewächshaus nutzen (frühere Pflanzung möglich)

Haben Sie in der aktuellen Saison den Paprika spät gepflanzt bzw. waren die Jungpflanzen nur schwach entwickelt? Dann bleibt Ihnen nur, den Pflanzen optimale Lebensbedingungen zu bieten und abzuwarten.

Hinweis:

Schauen Sie vor dem Auspflanzen nicht nur auf den Kalender, sondern auch auf das Thermometer. Die Temperatur sollte in der Nacht nicht unter 5 °C sinken.

Wärme und Sonnenschein bieten

Paprika braucht einen warmen und vollsonnigen Standort. Steht die Paprikapflanze im Topf zu schattig, suchen Sie ihr unverzüglich einen günstigeren Platz, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Große Paprikapflanzen im Beet lassen sich schwer umpflanzen, ohne ihren Wachstumsprozess zu stören.

Paprika im Beet in der Sonne
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Paprikapflanzen viel Sonne abbekommen!

Deshalb ist es wichtig, daraus zu lernen, und im Folgejahr keinen Standortfehler mehr zu machen. Ist kalte Witterung für die Reifeverzögerung verantwortlich, kann der Gärtner nur auf bessere Tage hoffen.

Pflege optimieren

Unsachgemäße Pflege und sonstige ungünstige Lebensbedingungen können ebenfalls dazu beitragen, dass sich die Früchteentwicklung verzögert und in Folge davon auch der Reifeprozess später einsetzt bzw. stockt. Schaffen Sie diese Bedingungen und Sie können sich sicher sein, dass Ihre Paprika zur Ernte rot sein werden:

  • lockerer, sandiger, leicht saurer oder neutraler Boden
  • Erde durchgehend feucht halten, aber Staunässe vermeiden
  • 2-3x pro Woche gießen, an heißen Tagen täglich
  • pro Pflanze ausreichend Platz bieten
  • 80 cm Reihenabstand, 50 cm zwischen zwei Pflanzen
  • vor Pflanzung Langseitdünger einarbeiten
  • nach acht Wochen erneut düngen
  • ebenso 4 Wochen vor Erntezeitpunkt
Paprika gießen
Paprika benötigt regelmäßig ausreichende Wassergaben. Übertreiben Sie es beim Gießen aber nicht!

Tipp:

Wenn möglich, bieten Sie einer vieltragenden Paprikapflanze einen sonnigen Raum für den Winter an. Beetpflanzen müssen Sie dafür natürlich zunächst in einen großen Topf umpflanzen.

Paprika nachreifen lassen

Hat der Reifeprozess noch nicht eingesetzt, reifen gepflückte Früchte nicht mehr nach. Schoten, die schon größer und älter sind, womöglich bereits stellenweise einen Hauch von Röte zeigen, haben gute Chancen, ganz rot zu werden. Dafür ist Wärme vonnöten:

  • Paprika auf sonnige Fensterbank oder warme Heizung legen
  • alternativ in Karton mit Deckel legen
  • 3 bis 4 Tage nachreifen lassen

Tipp:

Prüfen Sie regelmäßig, ob die Schale ihre Festigkeit zu verlieren beginnt. Ggf. müssen Sie die Paprika verarbeiten, noch bevor sie komplett rot geworden sind.

Häufig gestellte Fragen

Helfen Äpfel den Paprikaschoten beim Nachreifen?

Paprika neben ein paar Äpfeln zum Nachreifen zu legen, wie es mit anderen Früchten bestens klappt, wird leider nicht das gewünschte Resultat bringen. Das von den Äpfeln abgesonderte Reifegas Ethylen dringt kaum in die Schale von Paprikafrüchten hinein.

Muss ich nicht nachgereifte Paprika wegwerfen?

Grüne Paprika, die unmittelbar vor Reifebeginn geerntet wurden, sind essbar und schmecken meist auch gut. Nur wenn es sehr junge Früchte sind, werden sie kaum Geschmack bieten, stattdessen eine intensive Bitternote.

Wie kann ich im Herbst die Reifezeit verlängern?

Umwickeln Sie die Paprikapflanzen mit Pflanzenvlies. Auch der Wurzelbereich sollte mit Vlies abgedeckt werden. So können leichte Nachtfröste ihnen nicht schaden und die Früchte bekommen bis zu drei Wochen mehr Zeit, doch noch rot zu werden. Spätestens vor stärkerem Frost sollten Sie jedoch alle Früchte abernten.

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