Himbeeren blühen nicht: was tun? | 5 Tipps
Ohne Blüte keine Frucht. So einfach ist die Sache. Doch was tun, wenn die geliebten Himbeeren einfach nicht blühen wollen? Mögliche Ursachen sind schnell ausgemacht. Wir verraten, welche Maßnahmen zeitnah die Blütenbildung anregen können.
Blütezeiten von Himbeeren
Sommerhimbeeren erblühen zwischen Juni und September, Herbsthimbeeren zwischen August und Oktober. Außerhalb dieser Zeitfenster blühen die jeweiligen Himbeeren nicht. Daran können auch gut gemeinte Maßnahmen wenig ändern.
Hinweis:
Junge Himbeersträucher stehen – abhängig von Sorte und Zeitpunkt der Pflanzung – nicht sofort in Blüte. Während Herbsthimbeeren schon im ersten Jahr tragen können, blühen Sommerhimbeeren erst an zweijährigen Trieben. Bleiben Sie also geduldig.
Ursachen für ausbleibende Himbeerblüte
Wenn ein Himbeerstrauch zu einem bestimmten Zeitpunkt Blüten tragen müsste, es aber nicht tut, muss die Ursache gefunden werden. Das könnte sein:
- Nährstoffmangel
- Trockenheit
- Unkraut
- unzureichende Schnittmaßnahmen
5 Tipps, um Blütenbildung anregen
Ausgehend von der festgestellten oder vermuteten Ursache müssen zeitnah Maßnahmen ergriffen werden, die den Strauch möglichst noch in der laufenden Saison zur Blüte anregen oder zumindest das Problem im Folgejahr vermeiden. Unsere Tipps decken das Hauptspektrum ab, was getan werden kann, wenn Himbeeren nicht blühen. Wählen Sie gezielt eine oder mehrere Maßnahmen aus, die für Ihren Fall passen.
Mit Nährstoffen versorgen
Himbeeren zehren den Boden stark aus, denn sie benötigen für die Blüte bzw. Fruchtbildung reichlich Nährstoffe. Geben Sie ihnen sofort eine gute Portion speziellen Beerendünger, um die Blütenbildung anzuregen. Künftig sollten Sie Ihre Sträucher zweimal jährlich düngen. Nährstoffgaben im Frühjahr kommen der Fruchtbildung zugute. Im Herbst wird die Kräftigung der Pflanzen gefördert. Greifen Sie zu einem organischen Dünger, damit die Nährstoffe gleichmäßig freigesetzt werden. Gute Düngemittel sind beispielsweise:
- reifer Kompost
- verrotteter Pferdedung
- Brennnesseljauche
Unkraut jäten
Himbeeren sind Flachwurzler. Nach Nährstoffen gehen sie daher in der obersten Erdschicht auf die Suche, genau wie die meisten Unkräuter. Schnell kann es da zu Nährstoffmangel und in der Folge zu Blütenausfall kommen, da sie sich gegen diese Nährstoffkonkurrenten nicht durchsetzen können. So gehen Sie jetzt richtig vor:
- alles Unkraut im Wurzelbereich bzw. unweit der Sträucher entfernen
- auf chemische Hilfsmittel verzichten
- keinen Unkrautausstecher verwenden, um Wurzeln nicht zu verletzen
- Wurzelschäden erhöhen Risiko für Infektionskrankheiten
Hinweis:
Nach einem Regentag oder nach dem Gießen ist der Boden aufgeweicht. Dann lässt sich das Unkraut leichter samt Wurzel ausreißen.
Wurzelbereich mulchen
Jeder Beerenstrauch wird wenig Blüten bilden, wenn er längere Zeit mit Trockenheit konfrontiert ist. Ist der Wurzelbereich nackt, hat die Sonne ein leichtes Spiel. Schnell trocknet ihre Strahlung die Erde aus, auch nach ausgiebigem Gießen. Mulchen reduziert die Wasserverdunstung deutlich und verhindert dadurch einen trockenen Boden. Außerdem unterdrückt es Unkraut. Als Mulchmaterial bieten sich an:
- Grasschnitt
- Blätter und Nadeln
- alte, geschredderte Himbeerruten
Decken Sie die Mulchschicht zusätzlich mit einer Lage Stroh oder Rindenmulch ab.
Hinweis:
Indem sich die Mulchschicht nach und nach zersetzt, wird sie den Boden mit Nährstoffen anreichern und so den Düngerbedarf senken. Andererseits lässt dadurch ihre Schutzwirkung gegen Trockenheit nach und sie muss in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
Für gleichmäßige Bodenfeuchte sorgen
Die Wurzeln eines Himbeerstrauchs schöpfen Wasser ausschließlich aus der oberen Erdschicht, da sie nicht in die Tiefe wachsen. Insbesondere an heißen Tagen kann es schnell zu Unterversorgung kommen, sobald diese Erdschicht längere Zeit trocken bleibt. So wässern Sie Himbeeren richtig:
- regelmäßig gießen
- je wärmer, desto öfter
- stets morgens und von unten wässern
- erst gießen, wenn oberste Erdschicht antrocknet
- Staunässe vermeiden
- besser öfter gießen als zu ausgiebig
Versäumte Schnittmaßnahmen nachholen
Ausbleibende oder unzureichende Schnittmaßnahmen stören das Wachstum der Pflanzen und damit die Blüte. Führen Sie bei Bedarf sofort einen Korrekturschnitt aus, und schneiden Sie zukünftig sachgemäß wie folgt:
- abgeerntete Ruten entfernen
- sie blühen im Folgejahr nicht
- nach der Ernte schneiden
- Sommerhimbeeren bis auf etwa fünf Ruten auslichten
- Herbsthimbeeren spätestens im Frühjahr bodennah zurückschneiden
Die Auslichtung sorgt für Luftzirkulation, das Blattwerk kann besser abtrocknen, das Risiko für Pilzinfektionen wird reduziert. Gesunde Blüte ist die Folge. Außerdem wird das Wachstum der verbleibenden Triebe gefördert, da sie jetzt die Nährstoffe allein für sich zur Verfügung haben.
Hinweis:
Für gesundes Wachstum ist es auch wichtig, dass beim Pflanzen mindestens 50 cm Abstand zwischen zwei Sträuchern gelassen wird.
Häufig gestellte Fragen
Bei guter Pflege können Sie bis zu zehn Jahre mit reichen und schmackhaften Ernteerträgen rechnen. Auch danach müssen Sie auf leckere Früchte nicht verzichten, denn Himbeeren lassen sich mühelos mit Stecklingen oder Ausläufern vermehren.
Ja, durchaus. Diese Beerensträucher bevorzugen sonnige Plätze. Stehen junge Pflanzen zu schattig, lohnt sich die Mühe der Umpflanzung. Machen Sie das nach der Ernte, dann gelingt das Anwurzeln am besten. Dennoch werden sie im ersten Jahr weniger Früchte tragen.