Gelbe oder vertrocknete braune Blätter an Erdbeeren: was tun?

Erdbeerenpflanzen produzieren leckere Früchte, sind allerdings auch anfällig für Krankheiten und Pflegefehler. Diese Maßnahmen helfen gegen gelbe oder vertrocknende, braune Blätter an Erdbeeren und deren Ursachen.
Krankheiten
Gelbe oder braune Blätter an Erdbeeren entstehen häufig durch Pilzinfektionen. Verzichten Sie, wenn möglich, bei der Bekämpfung auf chemische Fungizide, da diese die Erreger resistent werden lassen und andererseits die Früchte beeinträchtigen. Wir empfehlen stattdessen die regelmäßige, auch vorbeugende, Spritzung mit biologischen Mitteln wie beispielsweise Pflanzenjauchen aus Brennnesseln, Rainfarn oder Ackerschachtelhalm.

Erdbeerwelke
Die Erdbeerwelke wird durch den Pilz Verticillium dahliae verursacht und zeigt sich häufig schon vor der Erntezeit. Die Bekämpfung ist schwierig, da der Erreger im Boden lebt.
Symptome
- zunächst Vergilbung der Blattränder
- braune Blätter und Ausläufer
- komplette Pflanze inklusive Rhizom welkt
Tipp:
Die Erdbeerwelke tritt häufig auf Flächen auf, auf denen zuvor Kartoffeln angebaut wurden. Daher sollten die Früchte nicht als Folgekultur auf Kartoffeläckern gepflanzt werden.
Bekämpfung und Vorbeugung
Die Erdbeerfäule lässt sich, einmal aufgetreten, leider kaum bekämpfen:
- für die nächsten Jahre dort keine Erdbeeren mehr pflanzen
- zur Regeneration Kreuzblütengewächse wie Radieschen, Kohl(rabi) oder Senf setzen
- im Herbst in Erde einarbeiten
- Boden mit selbst hergestellter Pflanzenjauche gießen
Rhizomfäule

Auch bei der Rhizomfäule handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die durch den Erreger Phytophthora fragariae verursacht wird. Die Krankheit zeigt sich an den Erdbeeren zunächst durch braune Blätter, befällt aber auch Früchte und Wurzeln.
Symptome
- zunächst Welken junger Blätter
- Faulstellen an Wurzeln
- Braunfärbung von Blüten und Früchten
- blaßrote, später braune reife Früchte
Die Früchte befallener Früchte schmecken – auch wenn sie keine Symptome aufweisen – bitter und sind daher ungenießbar.
Bekämpfung und Vorbeugung
Die Krankheit tritt häufig auf zu nassen Flächen auf, etwa in Folge zu starken Gießens oder auf schweren, lehmhaltigen Böden. Sorgen Sie also für eine gute Wasserdurchlässigkeit:
- Drainage anlegen
- mäßig gießen
- Erde sollte nicht dauerhaft feucht sein
- vor Wässerung oberflächlich abtrocknen
- Erde mit organischen Düngern wie Kompost aufbessern
- in regelmäßigen Abständen Pflanzenjauchen ausbringen
Tipp:
Typischerweise tritt die Fäulnis zudem auf mehrjährig genutzten Flächen auf, weshalb Erdbeeren nicht länger als zwei Jahre auf demselben Beet angebaut werden sollten. Ein häufiger Kulturwechsel hilft, der Krankheit vorzubeugen.
Rot- und Weißfleckenkrankheit

Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei verschiedene Krankheiten, die jedoch sehr ähnliche Symptome aufweisen. Beide werden durch Pilze, im Falle der Rotfleckenkrankheit durch Diplocarpon earliana und im Falle der Weißfleckenkrankheit durch Mycosphaerella fragariae, verursacht.
Symptome
- viele kleine, braunrote Blattflecken
- mit oder ohne hellem Zentrum
- Infizierung von Blatt- und Fruchtstielen möglich
Bekämpfung und Vorbeugung
Blattfleckenkrankheiten treten bei Erdbeeren sehr häufig auf, lassen sich aber durch diese Maßnahmen gut bekämpfen:
- Düngung sofort einstellen und zunächst darauf verzichten
- befallene Blätter entfernen (nicht auf den Kompost werfen!)
- regelmäßige Spritzung mit Brennnesseljauche
Tipp:
Die beliebten Erdbeersorten ‚Senga Sengana‘ und ‚Korona‘ sind gegen Blattfleckenkrankheiten weitgehend resistent.
Mangelerscheinungen
Auch Mangelerscheinungen an Erdbeeren zeigen sich häufig dadurch, dass sich die Blätter gelb oder braun färben und schließlich vertrocknen. Sie treten in der Regel infolge falschen bzw. einseitigen Düngens auf.

Mangel | Symptome | Bekämpfung/Vorbeugung |
---|---|---|
Calcium | – Blätter kräuseln sich – Spitzen vertrocknen – kleine und harte Beeren – Samenhäufung an Beerenspitze | – pH-Wert anheben – basisch wirkende Calciumdünger einsetzen – auch Kalk geeignet – auf Kaffeesatz als Dünger verzichten |
Eisen | – helle bis gelbe Blätter – später vertrocknete Flächen – schwacher Wuchs | – weniger gießen – Boden regelmäßig auflockern – Boden/Blätter mit Eisendüngern versorgen |
Magnesium | – helle bis gelbe Blattränder (Chlorose) – später vertrocknende Blattflecken – Blattinneres bleibt stets grün – helle und weiche Früchte | – magnesiumhaltigen Dünger verwenden – Blattdüngung bei starken Mangelerscheinungen |
Häufig gestellte Fragen
Um Erdbeerkrankheiten vorzubeugen, sollten Sie von vornherein resistente Sorten pflanzen. Diese sind zielgerichtet unempfindlich gegen häufige Krankheitserreger gezüchtet worden. Des Weiteren sollten Sie auf Kunstdünger verzichten und bevorzugt biologische Dünger verwenden. Mineralische Dünger schaden der Bodengesundheit und verursachen häufig Überdüngung mit den damit einhergehenden Krankheiten.
Färben sich Erdbeerblätter auffallend rot, steckt häufig ein Stickstoffmangel dahinter. Typischerweise sind zunächst vor allem ältere Blätter betroffen, die zunächst vergilben und sich dann rötlich färben. Die Vergilbung geht nach und nach auf die gesamte Pflanze über, die verfärbten Blätter und Pflanzenteile sterben ab. Dagegen hilft nur eine gezielte Düngung mit schnellwirkendem Stickstoff.